Politischer Vernichtungsfeldzug in Bêraqdar: Sieben Festnahmen

In Bêraqdar in der nordkurdischen Provinz Erzîrom haben Militärpolizisten und Angehörige einer polizeilichen Spezialeinheit Wohnungen gestürmt und sieben Personen festgenommen.

In mehreren Wohnvierteln in Bêraqdar (auch Qereyazî, tr. Karayazı) in der nordkurdischen Provinz Erzîrom (Erzurum) haben Militärpolizisten und Angehörige einer polizeilichen Spezialeinheit Wohnungen gestürmt und sieben Personen festgenommen. Bei den Betroffenen handelt es sich um Salih Altayı, Eset Kaplan, Ali Rıza Kaplan, Metin Kara, Bahattin Sümbül, Ali Sümbül und Faruk Sümbül. Sie wurden in die Jandarma-Kommandantur der Kreisstadt gebracht. Nach offiziellen Angaben sind die in früheren Prozessen erlassenen Freiheitsstrafen gegen die Betroffenen rechtskräftig geworden.

Der Landkreis Bêraqdar steht im ständigen Fokus der türkischen Behörden. Die 2019 gewählten Ko-Bürgermeister:innen Melike Göksu und Burhanettin Şahin (HDP) sind vom Innenministerium abgesetzt und verhaftet worden. An ihrer Stelle wurde ein staatlicher Treuhänder ernannt.

Im Zuge des politischen Vernichtungsfeldzugs gegen die kurdische und sozialistische Opposition in der Türkei kommt es nahezu täglich zu Festnahmeoperationen im Morgengrauen. Gestern wurden zahlreiche Menschen in der Provinz Reşqelas (tr. Iğdır) festgenommen. Am Dienstag waren in Mêrdîn 29 Personen festgenommen worden, darunter drei Aktivistinnen der „Friedensmütter“. Am 3. Juli kam es in Istanbul zu einer Operation gegen kurdische Religionsgelehrte, mindestens 23 Personen wurden festgenommen und befinden sich immer noch in Polizeigewahrsam.