PKK gedenkt der Gefallenen des Kızıldere-Massakers

Anlässlich des 50. Jahrestags des Kızıldere-Massakers gedenkt die PKK der am 30. März 1972 vom türkischen Militär ermordeten Revolutionäre und ruft zur Ausweitung des Widerstands gegen den AKP/MHP-Faschismus auf.

Das Massaker von Kızıldere stellt einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des revolutionären Kampfes in der Türkei dar. Am 30. März jährte sich das Massaker an zehn Revolutionär:innen aus Kurdistan und der Türkei zum 50. Mal. Das Exekutivkomitee der PKK gab zu diesem Jahrestag folgende Erklärung ab: „Wir gedenken Mahir Çayan und den neun Freunden, die am 30. März 1972 im Dorf Kızıldere in der Gemeinde Niksar in Tokat bei einem Angriff der Armee der faschistischen Militärjunta gefallen sind. Wir betonen mit Bestimmtheit, dass ihre Kämpfe und ihre Sehnsüchte mit der Schaffung einer demokratischen Türkei und eines freien Kurdistans gekrönt werden.

Mahir Çayan und seine Freunde wollten mit ihrer Aktion die Hinrichtungen von Deniz Gezmiş, Hüseyin Inan und Yusuf Aslan verhindern. Diese Aktion sollte als ein historisches Beispiel für die Beziehung zwischen revolutionären Organisationen und dafür, wie Solidarität aussehen sollte, betrachtet werden. Insbesondere handelt es sich bei ihrer Haltung auch um einen Aufruf zum gemeinsamen Kampf aller revolutionären demokratischen Kräfte gegen den AKP/MHP-Faschismus heute.

Als am 30. März 1972 die zehn Revolutionäre fielen, wurde an der Fakultät für Politikwissenschaften, an der Mahir Çayan studierte, ein Universitätsboykott durchgeführt. Rêber Apo [Abdullah Öcalan], der zu dieser Zeit im ersten Jahr an der Fakultät für Politikwissenschaften in Ankara studierte, führte diesen Boykott als Protest gegen den Angriff der faschistischen Kräfte in Kizildere an. Rêber Apo wurde als Pionier und Organisator des Boykotts inhaftiert. Als Student im ersten Semester an der Universität erfüllte er seine revolutionäre Verantwortung mit großer Entschlossenheit. Rêber Apo hat seitdem in jeder Sekunde seines Lebens mit großer Verantwortung gegenüber den Völkern und Unterdrückten gehandelt.

Rêber Apo war beeindruckt und begeistert von dem Gedanken, den Mahir Çayan in einem Seminar geäußert hatte: ‚Es gibt eine kurdische Frage in der Türkei und diese Frage muss gelöst werden.‘ Indem er den Boykott anführte, erfüllte er seine Verantwortung, einen großen Revolutionär zu verteidigen. Als Deniz Gezmis, Hüseyin Inan und Yusuf Aslan nach sieben Monaten Haft im Mamak-Kerker hingerichtet wurden, gab er sein Wort, einen revolutionären Kampf in Verbundenheit mit der Erinnerung an diese Revolutionäre zu entwickeln. Seitdem leben die Sehnsüchte von Menschen wie Mahir, Deniz und Ibrahim im Kampf von Rêber Apo weiter. Der Kampf für ein freies Kurdistan, eine demokratische Türkei und einen demokratischen Nahen Osten, angeführt von der PKK, ist auch der Kampf dieser Revolutionäre.

Die Erinnerung an Mahir Çayan und die neun mit ihm gefallenen Freunde weiterleben zu lassen, bedeutet, den Kampf des kurdischen Volkes und der Völker der Türkei zu vereinen. Newroz 2022 standen das kurdische Volk und die revolutionären demokratischen Kräfte der Türkei Schulter an Schulter auf den Straßen und Plätzen. Sie haben gemeinsam den Willen demonstriert, den AKP/MHP-Faschismus zu zerschlagen. Wir glauben, dass dieser Wille und der gemeinsame Kampf am 1. Mai noch stärker gezeigt werden wird. Auf dieser Grundlage rufen wir alle Völker der Türkei auf, den Kampf gegen den AKP/MHP-Faschismus zu verstärken, um die Bestrebungen der Gefallenen von Kızıldere und aller Gefallenen der Revolution zu verwirklichen.“