Das Gefängniskomitee der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat nach dem Tod von Abdulhalim Kırtay eine Beileidsbekundung veröffentlicht. Der ehemalige politische Gefangene ist am Freitagmorgen in Amed (tr. Diyarbakir) verstorben. Kırtay war dreißig Jahre im Gefängnis und wurde im todkranken Zustand im März freigelassen. Die PKK würdigt Abdulhalim Kırtay als revolutionären Genossen, der drei Jahrzehnte lang mit großer Willensstärke und Verbundenheit und einem hohen Bewusstseinsgrad Widerstand in den Kerkern des türkischen Kolonialstaats geleistet hat.
„Mit großem Bedauern haben wir erfahren müssen, dass ein weiterer Genosse aufgrund der Politik der Folter und Massaker des faschistischen türkischen Staates gefallen ist. Abdulhalim Kırtay war ein patriotischer Widerstandskämpfer, der seinem Leben mit seinem Widerstand gegen faschistische Angriffe einen Sinn gegeben hat“, schreibt das PKK-Komitee. „In den dreißig Jahren seiner Gefangenschaft hat er sich dem Feind niemals gebeugt. Er hat sich nicht in die Knie zwingen lassen und immer ganz vorne am Widerstand teilgenommen. Mit seinem Leben und seiner Haltung war er einer unserer Genossen, die ihrer Verbundenheit dem Kampf und ihrem Volk gegenüber gerecht wurden.“
Die PKK spricht den Angehörigen, den Weggefährt:innen und dem gesamten Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklärt, dass der Kampf der Gefallenen bis zum Sieg weitergeführt wird. „Aus Anlass des Todes unseres wertvollen Genossen rufen wir dazu auf, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die für unser Volk einen Genozid und für unsere Freundinnen und Freunde in den Kerkern grausame Unterdrückung und Tod beabsichtigen. Die Wahlen am 14. Mai sind eine historische Gelegenheit, um die faschistische AKP/MHP-Regierung zu zerschlagen und die Politik des Völkermords zu beenden“, so das PKK-Komitee.
Beerdigung von Abdulhalim Kırtay in Amed (MA)
Abdulhalim Kırtay wurde 1993 in Farqîn (Silvan) verhaftet und vor einem Staatssicherheitsgericht wegen Separatismusvorwürfen zu erschwerter lebenslänglicher Freiheitsstrafe ohne Aussicht auf Entlassung verurteilt. Diese Form der Strafe verletzt internationale Menschenrechtskonventionen hinsichtlich des „Rechts auf Hoffnung“ und wird in der Türkei vor allem gegen politische Gefangene ausgesprochen.
Kırtay zog sich im Gefängnis diverse Krankheiten zu und musste mehrfach operiert worden. Im vergangenen November wurde er in einem Krankenhaus in Izmir behandelt und war vier Tage lang mit Handschellen ans Bett gefesselt. Seine Familie hat jahrelang zusammen mit anderen Angehörigen von Gefangenen für seine Freilassung gekämpft.