Mindestens zwei Tote bei Drohnenangriff auf Presse
In der Nähe von Silêmanî ist ein Fahrzeug mit Presseleuten von einer türkischen Drohne bombardiert worden. Mindestens zwei Menschen wurden getötet.
In der Nähe von Silêmanî ist ein Fahrzeug mit Presseleuten von einer türkischen Drohne bombardiert worden. Mindestens zwei Menschen wurden getötet.
Im südkurdischen Silêmanî sind am Freitag mindestens zwei Menschen bei einem Drohnenangriff der Türkei getötet worden, sechs weitere Personen wurden verletzt. Der Angriff richtete sich gegen ein Fahrzeug, das sich auf einer Landstraße im östlich von Silêmanî gelegenen Bezirk Seyîdsadiq bewegte. Laut Informationen der Nachrichtenagentur RojNews handelt es sich bei den Opfern um Medienschaffende.
Der bombardierte Wagen wurde frontal von dem Geschoss getroffen und ging sofort in Flammen auf, wie auf Bildern vom Tatort zu sehen ist. Von Zeug:innen alarmierte Feuerwehrleute und Rettungskräfte löschten den Brand und brachten die Verletzten in verschiedene Krankenhäuser. Ob es sich bei ihnen ausschließlich um Insass:innen des Wagens handelt oder womöglich auch umstehende Personen getroffen wurden, ist noch unklar. Auch zur Identität der Opfer liegen noch keine Angaben vor, allerdings soll es sich um Mitglieder der Belegschaft der CHATR Media Group handeln.
Sicherheitskräfte untersuchen das Wrack des bombardierten Wagens © RojNews
Das Auto war nach dem Feuer nur noch ein Wrack mit zerstörten Scheiben und überzogen mit Löschschaum. Nachdem der Brand gelöscht war, klemmte die Feuerwehr die Batterie ab und reinigte die Fahrbahn.
Unbeachteter Drohnenkrieg
Der NATO-Staat Türkei setzt seit Jahren Drohnen zur extralegalen Tötung von „Feinden“ in Südkurdistan beziehungsweise der Kurdistan-Region des Irak (KRI). Angriffsziele sind Menschen, die vom türkischen Staat in irgendeiner Weise in Zusammenhang mit der PKK gestellt werden. Darunter fällt aus dieser Sicht auch die gesamte Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. Allein dort wurden in diesem Jahr bereits weit mehr als 110 Drohnenangriffe verzeichnet, eine Vielzahl davon mit tödlichen Folgen. In der KRI vergeht in den letzten Wochen und Monaten kaum ein Tag, ohne dass türkische Drohnen zum Einsatz kommen. Die internationale Gemeinschaft ignoriert diesen Luftkrieg des türkischen Staates gegen die Bevölkerung Kurdistans.
Der Beitrag wurde um 12:12 Uhr aktualisiert und mit Angaben zum Arbeitgeber der Opfer ergänzt