Dorf in Şarbajêr von Drohnen angegriffen

Mutmaßlich türkische Kampfdrohnen haben ein Dorf in Şarbajêr bombardiert.

Fliegende Tötungsmaschinen

Der Türkei zugeschriebene Kampfdrohnen haben die Kurdistan-Region des Irak (KRI) bombardiert. Wie die Nachrichtenagentur RojNews unter Verweis auf Anwohnende berichtet, war das Ziel der Bombenabwürfe die Ortschaft Gelale. Ob Menschen verletzt wurden, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Eine offizielle Erklärung der Behörden zu dem Angriff liegt bislang nicht vor.

Gelale befindet sich in der Gemeinde Mawet, die an den Ausläufern des Asos-Gebirges liegt. Der Ort gehört verwaltungstechnisch zur Stadt Şarbajêr im Norden des Gouvernements Silêmanî und liegt gut 200 Kilometer vom türkischen Staatsgebiet entfernt. Dennoch greift die türkische Armee die Gegend unter dem Deckmantel der Selbstverteidigung immer wieder mit Kampfflugzeugen oder Drohnen an.

An RojNews übermitteltes Video soll Einschlag in Gelale zeigen

Erst vor drei Wochen waren in Gelale infolge türkischer Angriffe mehrere Buschfeuer ausgebrochen, die sich tagelang durch Anbauflächen und Waldgebiete gefressen hatten. Mitte April war in dem Dorf ein Bewohner bei einem Drohnenschlag getötet worden, für den ebenfalls die Türkei verantwortlich war. im Januar hatten fliegende Tötungsmaschinen in Gelale ein Haus in Trümmer gebombt.

Neun zivile Todesopfer durch türkischen Luftterror

Laut der in der KRI ansässigen NGO Community Peacemaker Teams (CPT-Iraqi Kurdistan) sind in diesem Jahr mindestens neun Zivilist:innen durch türkische Angriffe im südlichen Kurdistan getötet worden. Mitte Juni startete die Türkei zudem eine neue Besatzungsoffensive in der Region. Seither kommt es täglich zu schweren Bombardierungen ziviler Siedlungsgebiete. Den Daten der CPT nach wurden bereits zahlreiche Dörfer entvölkert, weiteren Ortschaft droht dasselbe Schicksal. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.