Drohnenangriffe auf Balekayetî und Şarbajêr

Der Luftterror gegen Südkurdistan dauert an. Türkische Kampfdrohnen haben Dörfer in Şarbajêr und Balekayetî bombardiert.

Luftterror einer NATO-Armee

Unbemannte Kampfdrohnen des türkischen Staates haben Teile der Kurdistan-Region des Irak (KRI) bombardiert. Die Bomben gingen am Dienstagfrüh in Dörfern bei Şarbajêr und Balekayetî nieder, berichtet die Nachrichtenagentur RojNews unter Berufung auf Quellen in den betroffenen Gebieten. Ob Menschen verletzt wurden, sei unklar. Auch das Ausmaß der entstandenen Schäden ist danach noch nicht abzuschätzen.

Ziel des Angriffs in Şarbajêr war laut RojNews das Dorf Birzut am Ausläufer des gleichnamigen Massivs in der Gemeinde Mawet, die im Norden des Gouvernements Silêmanî und gut 200 Kilometer vom türkischen Staatsgebiet entfernt liegt. In der Balekayetî-Region wurde die Ortschaft Gundê Jor attackiert. Das Dorf ist Teil der Kleinstadt Hacî Omeran, die sich rund 180 Kilometer nordöstlich von Hewlêr befindet. Die Behörden der KRI haben sich zu den Angriffen bislang nicht geäußert.


Türkischer Luftkrieg in Südkurdistan Teil des Alltags

Völkerrechtswidrige Angriffe der Türkei gehören im südlichen Kurdistan seit Jahren zur Routine. Die türkische Luftwaffe bombardiert regelmäßig das Territorium der KRI und des Irak, insbesondere dort, wo die PKK-Guerilla vermutet wird. Aber auch zivile Siedlungsgebiete werden regelmäßig von der türkischen Armee angegriffen. Ankara betreibt mit seinem Luftterror eine gezielte Vertreibungspolitik – insbesondere durch die Zerstörung der zivilen Infrastruktur. Dabei werden Todesopfer willkürlich in Kauf genommen. Ziel ist es, die Guerilla zu vertreiben und Territorien der KRI dauerhaft zu besetzen.

Hunderte Familien vertrieben

 Seit die Türkei ihre 2022 in Südkurdistan aufgenommene Besatzungsoffensive „Operation Klauenschloss“ vergangenen Juni ausgeweitet hat, kommt es täglich zu schweren Angriffen in der Region. Mindestens neun Zivilist:innen sind laut den Community Peacemaker Teams (CPT Iraqi Kurdistan) seit Jahresbeginn durch den türkischen Bombenterror getötet worden. Dutzende Dörfer wurden gewaltsam geräumt, um Platz für neue Stützpunkte der türkischen Armee zu machen. Die NGO CPT geht von hunderten Familien aus, die bedingt durch den Krieg in Kurdistan in den vergangenen zwei Monaten ihr Zuhause verloren haben.