Asayîş wirft Türkei psychologische Kriegsführung vor
Der türkische Drohnenangriff auf Qamişlo hat keine Todesopfer gefordert, jedoch materielle Schäden an militärischer Infrastruktur verursacht. Die Asayîş spricht von psychologischer Kriegsführung.
Der türkische Drohnenangriff auf Qamişlo hat keine Todesopfer gefordert, jedoch materielle Schäden an militärischer Infrastruktur verursacht. Die Asayîş spricht von psychologischer Kriegsführung.
Der türkische Drohnenangriff auf Qamişlo hat keine Todesopfer gefordert, jedoch materielle Schäden an militärischer Infrastruktur verursacht. Das teilte die Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien nach einer ersten Lagebewertung am Angriffsort mit. Die Drohne hatte am Donnerstagvormittag einen kleinen Stützpunkt der Asayîş attackiert, der sich im Enteriye-Viertel am östlichen Stadtrand von Qamişlo befindet. Das abgeworfene Geschoss riss ein riesiges Loch ins Dach des Gebäudes.
„Dieser neue Angriff aus der Luft, der sich in eine lange Kette ständiger Schläge aus dem Nichts einreiht, sind ein weiterer Beweis dafür, dass die Aggression der faschistischen Türkei gegen unsere Region keine Grenzen kennt“, erklärte die Asayîş in einer Mitteilung. „Das ist psychologische Kriegsführung.“ Angaben zur Zahl der Verletzten durch die Attacke auf ihre Basis sowie zu ihrem Zustand machte die Behörde zunächst nicht.
„Mit diesen gezielten Angriffen wie dem von heute wird versucht, die Bevölkerung zu zermürben und die Sicherheitsbehörden der Autonomieregion davon abzuhalten, ihren Pflichten nachzukommen – Stabilität und Sicherheit zu ermöglichen, die Bedürfnisse der Bevölkerung nach den Weisungen der Selbstverwaltung für den Bevölkerungsschutz zu erfüllen und das notwendige Engagement für Frieden zu erbringen“, so die Asayîş. Es werde bezweckt, einen dauerhaft instabilen Zustand herzustellen und damit den Anschein zu erwecken, als ob es jeden Moment zu einem dramatischen Krieg kommen könnte. „Unser Wille, Widerstand gegen diese Angriffe zu leisten, ist jedoch stärker denn je.“
Bereits am Montag war Qamişlo zum Ziel eines türkischen Drohnenangriffs geworden. Eine von einer fliegenden Tötungsmaschine abgefeuerte Rakete hatte nur knapp die Abteilung für Augenheilkunde der örtlichen Herz- und Augenklinik verfehlt und war gegen die Straße geprallt. Vier Menschen, die sich vor dem Krankenhaus aufhielten, waren teils schwer verletzt worden. Am Mittwoch hatte eine türkische Kampfdrohne einen Stützpunkt der internationalen Koalition am Berg Qereçox in der Nähe von Dêrik bombardiert.
Ignorierter Drohnenkrieg gegen Rojava
Die Türkei greift die Zivilbevölkerung, die Selbstverwaltung und die Militärverbände in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien seit Jahren gezielt mit Drohnen an. Der Luftraum über Syrien wird von den USA und Russland kontrolliert. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den Drohnenterror, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hat. Laut Daten des Rojava Information Center und der Selbstverwaltung hat die Türkei in diesem Jahr bereits mehr als 110 Drohnenangriffe auf die Region verübt. Dabei wurden mindestens 28 Menschen getötet und fast 60 weitere verletzt.
Titelfoto: Asayîş-Einheit bei Einsatz in Camp Hol, Archivaufnahme © ANHA