Minderjährige bei Explosion in Qilaban getötet

In Qilaban bei Şirnex sind zwei kurdische Minderjährige bei einer Explosion ums Leben gekommen. Die beiden Jungen im Alter von 14 und 16 Jahren weideten eine Tierherde im Umland einer Militärwache, als es zur Detonation kam.

In nordkurdischen Qilaban (tr. Uludere) sind zwei Minderjährige bei einer Explosion ums Leben gekommen. Die beiden Jungen im Alter von 14 und 16 Jahren hielten sich am Sonntagnachmittag im Weiler Yekmal des Dorfes Mergeh (Yemişli) auf einer Weidefläche auf, als es zur Explosion kam. Der Weiler grenzt an eine Wache der türkischen Armee.

Wie Angehörige berichteten, seien die zunächst noch schwerverletzten Kinder mit einem Militärhubschrauber in das staatliche Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Şirnex (Şırnak) geflogen worden. Dort konnten sie nicht mehr gerettet werden, teilte das Gouverneursamt mit. Laut der Behörde hätte „Munition im Gelände“ die Detonation verursacht. Die Bewohner von Mergeh vermuteten eine Landmine als Ursache der Explosion.

Bisher hätten die Eltern die Leichname nicht zu Gesicht bekommen. Ob eine Obduktion angeordnet wurde, ist unklar. Auch ist ungewiss, wann die Leichen der Kinder zur Bestattung freigegeben werden. Die Generalstaatsanwaltschaft von Uludere habe Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen, so das Gouverneursamt.

Yekmal befindet sich an der Grenze nach Südkurdistan. Ganz in der Nähe, im benachbarten Dorf Roboskî, waren am 28. Dezember 2011 34 größtenteils junge Menschen bei einem türkischen Luftangriff getötet worden.

Minenfeld Kurdistan

In Nordkurdistan kommt es immer wieder zu tödlichen Explosionen durch Hinterlassenschaften des Militärs. Große Teile der Region sind schwer vom Krieg gezeichnet, überall in den ländlichen Gebieten und den Bergen sind Minen und Blindgänger zu finden. Insbesondere Kinder werden häufig zu Opfern herumliegender Munition.