Militäroperationen und Ausgangssperren in Nordkurdistan

In Dersim wurden mehrere Ortschaften zu sogenannten Sondersicherheitszonen erklärt. Betroffen sind auch Gebiete, in denen vom Militär gelegte Waldbrände wüten.

In der nordkurdischen Provinz Dersim wurden insgesamt 31 Ortschaften zu sogenannten Sondersicherheitszonen erklärt. Wie das türkische Gouverneursamt heute bekannt gab, gilt die verhängte Ausgangssperre für zunächst 15 Tage „als Maßnahme für die Gewährleistung der nationalen Sicherheit, öffentlichen Ordnung und das Wohlergehen der Bevölkerung” in der Zeit vom 1. September bis zum 15. September. Betroffen von dem Verbot in den Landkreisen Pilûr (Ovacık), Pilemor (Pülümür), Xozat (Hozat), Qislê (Nazımiye) sowie im Stadtzentrum von Dersim sind auch Gebiete, in denen noch immer die vom türkischen Militär gelegten Waldbrände wüten.

Militäroperationen in Şirnex (Şırnak) und Êlih (Batman)

Unterdessen hält die am Dienstag in der Kreisstadt Elkê (Beytüşşebap) in der Provinz Şirnex eingeleitete Militäroperation weiterhin an. An der Luft- und Bodenoffensive, die zunächst das vor kurzem zu militärischer Sperrzone erklärte Gebiet Kato Jîrka umfasste, nehmen neben mehreren Hundertschaften des Militärs auch paramilitärische Dorschützer teil. Wie berichtet wird, wurde das Operationsgebiet mittlerweile auf Kato Marinos und die Feraşîn-Region im Dreistädteeck Şirnex-Colemêrg-Wan ausgeweitet. Aus Hubschraubern seien bereits weitere Soldateneinheiten in die Region abgeseilt worden. Außerdem sind unbemannte Aufklärungsdrohnen in ständigem Einsatz.

Gefechte in Hezo

Auch in der Provinz Êlih startete die türkische Armee vor einigen Tagen eine Operation. Im Zuge dessen ist es heute morgen in Hezo (Kozluk) zu Auseinandersetzungen zwischen Militäreinheiten und Guerillakämpfern gekommen. Wie die türkische Provinzverwaltung berichtet, seien dabei zwei Soldaten und ein Mitglied der HPG ums Leben gekommen. Die Volksverteidigungskräfte haben sich zu dem Vorfall bisher nicht geäußert. Die Operation geht unterdessen weiter. Hubschrauber der türkischen Luftwaffe bombardieren weiterhin das Kampfgebiet.