Kondolenzbesuche für Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun in Köln
Nach der Bekanntgabe des Todes der beiden kurdischen Revolutionäre Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun wurde das Kölner Mala Kurda für die öffentliche Kondolenz geöffnet.
Nach der Bekanntgabe des Todes der beiden kurdischen Revolutionäre Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun wurde das Kölner Mala Kurda für die öffentliche Kondolenz geöffnet.
Nach der Bekanntgabe des Todes der beiden kurdischen Revolutionäre Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun wurde das Kölner Mala Kurda für die öffentliche Kondolenz geöffnet. Angehörige, Weggefährt:innen sowie zahlreiche Kurd:innen kamen zusammen, um ihrer zu gedenken und ihre politische Bedeutung zu würdigen.
Kaytan und Altun waren Mitbegründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die heute ihre Auflösung und das Ende des bewaffneten Kampfes verkündet hatte. Beide kamen infolge türkischer Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete ums Leben; Altun 2019 und Kaytan im Jahr zuvor.
Zur Trauerfeier im kurdischen Gesellschaftszentrum im Stadtteil Mülheim haben die Schwestern der Gefallenen eingeladen. Die Räume wurden mit ihren Bildern, einem Porträt von Abdullah Öcalan sowie der Fahne der PKK geschmückt. In einem Kondolenzbuch hielten Besucher:innen ihre Gedanken fest. Nach einer Schweigeminute würdigten Vertreter:innen des Dachverbands der kurdischen Vereine in Europa (KCDK-E), die beiden Revolutionäre in emotionalen Ansprachen.
„Ein unsichtbares Volk zurück auf die Bühne der Geschichte gebracht“
Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende des KCDK-E, sagte: „Mit Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun trauern wir um zwei Persönlichkeiten, die mit ihrer Überzeugung und ihrem Leben Geschichte geschrieben haben. Ihre Erinnerung wird in unserer Bewegung weiterleben.“ Sie betonte, dass die beiden PKK-Mitbegründer maßgeblich dazu beigetragen hätten, das kurdische Volk – einst verleugnet und marginalisiert – politisch sichtbar zu machen. „Sie haben ein unsichtbares Volk zurück auf die Bühne der Geschichte gebracht.“
Der zweite Ko-Vorsitzender Engin Sever ergänzte: „Diese Bewegung war nie nur eine Organisation – sie ist ein Ausdruck des Willens eines Volkes, über sein eigenes Schicksal zu bestimmen.“ Der Widerstand gegen Repression, so Sever, werde nun mit dem Tod dieser Weggefährten noch stärker in der Gesellschaft verankert.
Zöhre Altun, Schwester von Rıza Altun, erzählte von den Anfängen des politischen Engagements ihres Bruders: „Unsere Mutter hat ihm damals gesagt: ‚Nicht in Ankara – dein Platz ist Kurdistan.‘ Sie unterstützte ihn mit allem, was sie hatte.“ Die Familie habe seinen Einsatz für die kurdische Sache immer mitgetragen, und nun sei es an der Gesellschaft, dieses Erbe weiterzutragen.
Feride Kaytan, Schwester von Ali Haydar Kaytan, betonte, dass ihr Bruder nicht vergessen werde: „Diese Bewegung akzeptiert den Tod nicht als Ende. Die Ideale der Gefallenen leben weiter. Wir haben ihnen unser Wort gegeben – und dieses Versprechen werden wir halten. Ihr Tod ist kein Anlass zur Trauer – sondern zur Verpflichtung.“
Der Journalist Nurdoğan Aydoğan, Neffe von Rıza Altun, rief dazu auf, das politische Erbe der Verstorbenen fortzuführen: „Sie haben uns gezeigt, wie man kämpft – und wie man lebt. Wir trauern nicht, wir machen weiter.“ Auch Selma Kaytan sprach über das politische und persönliche Wirken ihres Bruders.
Große Trauerfeier am Sonntag
Die Veranstaltung endete mit einem Vortrag des Gedichts „Ich war ein Mensch“ von Ali Haydar Kaytan durch den Sänger Şiyar Munzur sowie einem Redebeitrag von Şenge Kahraman vom Verein KOMAW, in dem sich Angehörige von Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes organisieren. Die öffentliche Kondolenz im kurdischen Verein wird bis Samstag fortgesetzt. Für Sonntag, den 18. Mai, ist eine größere Trauerfeier angekündigt. Weitere Trauerfeiern finden ab Dienstag in Ankara-Tuzluçayır, Dersim (tr. Tunceli) und Amed (Diyarbakır) sowie weiteren Städten in der Türkei statt.