Mêrdîn: Zwangsverwalter entlässt 187 städtische Angestellte

Der türkische Gouverneur Mustafa Yaman wurde am 19. August zum zweiten Mal zum Zwangsverwalter der nordkurdischen Metropole Mêrdîn ernannt. Seitdem wurden 187 städtische Mitarbeiter*innen entlassen. Die Übrigen stehen unter massivem Druck.

Mit der Ernennung des Zwangsverwalters Mustafa Yaman an Stelle der gewählten Ko-Bürgermeister*innen von Mêrdîn (Mardin) ging eine Entlassungswelle durch die Abteilungen der Verwaltung. Direkt nach der Ernennung des Regimebeamten wurden 150 Mitarbeiter*innen entlassen. Es folgten bisher 37 weitere. Die übrigen Arbeiter*innen und Angestellten der Stadtverwaltung stehen unter massivem Druck. So sollen sie dazu gezwungen werden, ihre Gewerkschaft zu wechseln.

Die Arbeiter*innen werden bedroht

Salih Doğrul von der Gewerkschaft DISK erklärt, es gebe einen massiven Druck auf die Arbeiter*innen, und es komme immer wieder zu Angriffen durch gelbe AKP-Gewerkschaften. „Dennoch ist bisher noch keiner in eine andere Gewerkschaft übergetreten. Bei der letzten Welle von Zwangsverwaltungen wurden Tausende unserer Genoss*innen entlassen. Dabei ging es genau wie heute darum, unsere Gewerkschaft und die Opposition zu vernichten“, so Doğrul. Er kündigte an, gerichtlich gegen die Entlassungen und Drohungen vorzugehen und rief zur Solidarität mit den Angestellten der Stadtverwaltungen auf.