Mehrere Lastenträger durch IGRC-Feuer verletzt
Im Grenzgebiet zwischen Ost- und Südkurdistan sind drei Lastenträger bei Angriffen der iranischen Revolutionsgarden (IGRC) verletzt worden.
Im Grenzgebiet zwischen Ost- und Südkurdistan sind drei Lastenträger bei Angriffen der iranischen Revolutionsgarden (IGRC) verletzt worden.
Im Grenzgebiet zwischen Ost- und Südkurdistan sind drei Lastenträger durch direktes Feuer der iranischen Revolutionsgarden (IGRC) verletzt worden. Das meldet die Initiative „Kolbarnews“. Zwei der Verletzten wurden demnach am Samstagabend in der Nähe des Ortes Hewramanê Text in dem auf iranischem Staatsgebiet liegenden Teil der Hewraman-Region von Regime-Truppen ins Visier genommen.
Die beiden 43 und 28 Jahre alten Männer aus Merîwan erlitten dem Bericht zufolge mehrere Schussverletzungen und wurden in ein örtliches Krankenhaus gebracht, Gefahr für Leib und Leben bestehe nicht. Ein dritter Lastenträger aus der Stadt Dîwandere sei bereits am Mittwoch in der Nähe von Bane von Grenztruppen der IGRC angeschossen worden. Sein Zustand soll weitaus kritischer sein, es bestehe Lebensgefahr.
Kurdische Lastenträger, die sich selbst „Kolbar“ (auch „Kolber“) nennen, leben davon, Lasten wie Haushaltswaren, etwa Matratzen, Fernseher, Decken und Tee über die gefährlichen Grenzen Irans und Iraks zu bringen und einen Handel zwischen den verschiedenen kurdischen Regionen möglich zu machen. Die Ware ist im Irak billiger als in Iran, das zudem einem von den USA initiierten Wirtschaftsboykott unterliegt. Bis zu 50 Kilogramm schleppen die Kolbar über die Passrouten – oft nur in Alltagskleidung, und erhalten nur einen minimalen Tagelohn. Den weiteren Verkauf übernehmen die „Kesibkar“, die von Stadt zu Stadt reisen, um für die Waren, die von den Kolbarn über die Grenze gebracht wurden, Abnehmende zu finden.
Fatwa gegen „Schmuggler“
Seit Ende 2018 häufen sich Angriffe iranischer Truppen auf kurdische Lastenträger, die oftmals tödlich enden. Der für Sicherheitsangelegenheiten zuständige damalige Vize-Innenminister Hossein Zolfaghari hatte eine verfassungsfeindliche Fatwa ausgesprochen und im Grenzgebiet tätige Lastenträger als „Schmuggler, die getötet werden müssen“ bezeichnet. Das Drama von Kolbarn und Kesibkar, die aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Perspektiven und der hohen Arbeitslosigkeit infolge der gezielten Verarmung in Rojhilat (Ostkurdistan) unter schwierigsten Umständen ihr Leben riskieren, um wenigstens irgendein Einkommen für sich und ihre Familien zu erzielen, reißt seitdem nicht ab.
13 tote und 72 verletzte Grenzhändler
Nach einer aktuellen Bilanz der Initiative Kolbarnews wurden 2023 mindestens dreizehn Lastenträger im iranisch-irakischen Grenzgebiet getötet, 72 weitere wurden verletzt. In 77 Fällen erlitten die Opfer durch iranische Grenztruppen verursachte Schussverletzungen. Weitere Todesfälle oder Verletzungen wurden durch Minenexplosionen, Lawinenabgänge, Stürze oder durch Erfrieren verursacht.