Mauerbau zwischen Şengal und Rojava
Der Irak errichtet eine 250 Kilometer lange Mauer zwischen Şengal und Rojava. Xezal Reşo, Ko-Vorsitzende des Autonomierats von Şengal, weist auf die Gefahr für die Bevölkerung der Region hin.
Der Irak errichtet eine 250 Kilometer lange Mauer zwischen Şengal und Rojava. Xezal Reşo, Ko-Vorsitzende des Autonomierats von Şengal, weist auf die Gefahr für die Bevölkerung der Region hin.
Zwischen Şengal im Nordirak und Rojava in Nordsyrien wird eine Grenzmauer errichtet. Das irakische Militär ist in der Region zunehmend präsent und hat zuvor bereits versucht, in Şengal Stacheldraht zwischen ezidischen und arabischen Dörfern zu verlegen. Das Projekt wurde nach Protesten der Bevölkerung abgebrochen. Momentan ist dieser Plan offenbar verworfen worden, die Gefahr dauert jedoch an.
Bau einer Grenzanlage zwischen Şengal und Rojava
Stattdessen ist mit dem Bau einer 250 Kilometer langen und drei Meter hohen Grenzanlage begonnen worden. Die Menschen aus der Region befürchten eine zunehmende Isolierung. Xezal Reşo ist Ko-Vorsitzende des Autonomierats von Şengal und verweist auf die potentielle Gefahr, die durch den Mauerbau entsteht. Als der sogenannte IS („Islamischer Staat“) 2014 die Region angriff, konnten sich Hunderttausende Menschen über einen Fluchtkorridor nach Rojava retten. „Und diese Grenze wird jetzt komplett abgeriegelt. Für die Bevölkerung und insbesondere für die ezidische Gemeinschaft ist das gefährlich. Zudem wird versucht, die ezidischen und arabischen Bevölkerungsgruppen voneinander zu trennen“, sagt Xezal Reşo.
Xezal Reşo, Ko-Vorsitzende des Autonomierats von Şengal
Die Autonomieratsvorsitzende vermutet, dass es dem irakischen Militär weniger um den Grenzschutz als vielmehr um eine Belagerung von Şengal geht: „Şengal soll eingekreist werden. Hinter diesem Plan steht nicht nur die irakische Regierung, es gibt eine Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat und der PDK.“
Als Begründung für die irakischen Militärbewegungen in Şengal wird unter anderem der IS herangezogen. Reşo erklärt dazu: „Der IS reorganisiert sich jedoch nicht in Şengal, sondern innerhalb des Irak. Wir wollen auf unserem eigenen Land nicht im Belagerungszustand leben. Şengal ist in großer Gefahr. Der Bevölkerung bietet dieses Mauer keinen Schutz. Die Menschen müssen sich dagegen wehren. Es waren schließlich die für den Grenzschutz Verantwortlichen, die den IS damals durchgelassen haben. Es handelt sich um einen schmutzigen Plan, auf den unser Volk nicht hereinfallen wird.“