Forum fordert neue Strategien im Kampf gegen den IS

Auf einem länderübergreifenden Forum in der südkurdischen Metropole Silêmanî sind neue Strategien im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) gefordert worden.

In Silêmanî in Südkurdistan hat am Samstag ein Forum zum Thema „Der Kampf gegen den IS und der Verbleib der internierten IS-Mitglieder“ stattgefunden. An dem von der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien und der „Rojava-Unterstützungsgruppe“ ausgerichteten Symposium haben 160 Expert:innen aus Süd- und Westkurdistan, dem Irak und Europa teilgenommen. Zum Abschluss wurde eine Resolution veröffentlicht, in der eine neue Strategie im Kampf gegen den islamistischen Terror gefordert wird.

„Das Symposium verfolgt den Zweck, die Vereinten Nationen, das Parlament der Region Kurdistan und des Irak sowie alle involvierten Parteien über die IS-Gefahr aufzuklären. Wir rufen alle regionalen und globalen Kräfte auf, die Autonomieverwaltung von Nordostsyrien und die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) als Hauptakteure im Kampf gegen den IS zu unterstützen und eine Lösung für die internierten IS-Mitglieder im Sina-Gefängnis in Hesekê und die IS-Familien in den Lagern zu finden“, heißt es in der Abschlussresolution.

Feststellungen und Forderungen

Auf dem Forum wurde herausgestellt, dass die versuchte Erstürmung des Sina-Gefängnisses in Hesekê die Bewegungsfähigkeit des IS und damit die Gefahr für die gesamte Welt gezeigt hat. Der IS und der türkische Staat profitieren voneinander, so die Resolution, in der folgende Forderungen aufgestellt werden:

Die Haftzentren für internierte Islamisten müssen international unterstützt werden.

Im Autonomiegebiet Nordostsyrien muss ein Gerichtshof zur Verurteilung von IS-Verbrechern eingerichtet werden.

Die ausländischen IS-Angehörigen müssen in ihre Herkunftsstaaten zurückgeführt werden.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Nordostsyrien müssen verbessert werden, weil der IS von der Unterversorgung der Bevölkerung ideologisch profitiert.

Für IS-Frauen und ihre Kinder müssen Projekte zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft ins Leben gerufen werden.

Die Türkei muss sich aus Syrien zurückziehen, weil die türkische Besatzungszone zur zentralen Anlaufstelle für Islamisten geworden ist. Der türkische Staat profitiert vom IS und stiftet Chaos in Syrien. Dagegen muss eine internationale Reaktion erfolgen.

Die Kurdistan-Region im Irak und die autonome Region Nord- und Ostsyrien müssen politisch und wirtschaftlich zusammenarbeiten und den IS gemeinsam bekämpfen.

Die Region Şengal muss materiell und ideell unterstützt werden, damit die vertriebene Bevölkerung zurückkehren kann.

Die QSD und die irakische Armee müssen zusammenarbeiten, um die IS-Bewegungen im Grenzgebiet zu unterbinden.

Der Grenzübergang Til Koçer (ar. Al-Yarubiyah) muss wieder geöffnet werden.