Bei einer Versammlung im HDP-Bezirksbüro von Kanîreş (türk. Karlıova) in der Provinz Çewlîg (Bingöl) hat Leyla Güven als Ko-Vorsitzende des Demokratischen Gesellschaftskongresses (Kongreya Civaka Demokratîk - KCD) auf die zunehmende Repression durch den türkischen Staat hingewiesen: „Früher konnte niemand sagen: Ich bin Kurde. Dann sind wir hervorgekommen und haben gesagt: ‚Es gibt uns Kurden und wir haben Rechte. Seit Jahrhunderten wird versucht, die Kurden zu spalten. Ihre Kultur und Sprache soll vergessen werden. Die Kurden sollen vom Erdboden verschwinden.“
Im Verweis auf die Kurden, die sich gegen die Verbrechen im Zuge der Gründung der Republik Türkei gewehrt haben, führte Güven fort: „Deshalb haben unsere Vorfahren Şex Seîd und Şex Riza genau wie jetzt Abdullah Öcalan gesagt: Es gibt uns! Es gibt uns, seit es Menschen in diesem Land gibt. Niemand kann sagen, dass es uns Kurden nicht gibt. Viele Kurden wurden umgebracht oder vertrieben. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Geschichte gut kennen.“
„Wir haben Möglichkeiten und wir haben Mut“, sagte Güven über die momentane Situation und betonte: „Das ist sehr wertvoll. Wir haben hohe Preise gezahlt, um hierhin zu bekommen.“
Zudem betonte Güven die Relevanz internationaler Akteure in der Region: „Die Regierungen von England, USA und Russland spielen ihre Spiele im Mittleren Osten. An diesen Spielen sind auch die Türkei, Iran und Syrien beteiligt. Dass müssen wir alles im Kopf behalten.“
Bezüglich der jüngsten Bemühungen um eine gemeinsames Vorgehen unterschiedlicher kurdischer Parteien sagte Güven: „Öcalan und Barzanî können eine Einheit der Kurden auf den Weg bringen. Es kann ein Nationalkongress durchgeführt werden. Wir müssen zu Unterdrückung und Sklaverei sagen: Es reicht. Wir müssen für uns einen Status erarbeiten.“