Leyla Güven an Militärsperre aufgehalten

Die HDP-Abgeordneten Leyla Güven und Mensur Işık sind auf dem Weg in das Dorf von Zehra Sağlam an einer Militärsperre gestoppt worden. Zehra Sağlam war eine der Gefangenen, die sich aus Protest gegen die Isolation Abdullah Öcalans das Leben genommen haben

Der HDP-Abgeordneten Leyla Güven ist in der nordkurdischen Provinz Mûş gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Mensur Işık an einer Militärsperre die Weiterfahrt verweigert worden. Die kurdische Politikerin wollte im Landkreis Gimgim (Varto) die Familie von Zehra Sağlam besuchen. Zehra Sağlam war eine der politischen Gefangenen, die sich im Zuge des von Leyla Güven initiierten Hungerstreiks gegen die Isolation Abdullah Öcalans aus Protest das Leben genommen haben.

Auf dem Weg in das Dorf Xinzor (Kayalıkale) wurde die HDP-Abordnung an einer Militärsperre gestoppt. Die Weiterfahrt wurde mit Verweis auf eine Militäroperation verboten.

In den Morgenstunden ist der Vater von Zehra Sağlam, Emrullah Sağlam, von Militärpolizisten in seinem Haus im Dorf festgenommen worden. Leyla Güven hat in den vergangenen Tagen mehrere Familien besucht, deren Angehörige in türkischen Gefängnissen ums Leben gekommen sind.

An der Militärsperre gab die HDP-Abgeordnete Güven eine Erklärung ab, in der sie die Begründung für das Verbot der Weiterfahrt als unglaubwürdig bezeichnete: „Wir haben gesehen, dass andere Autos weiterfahren können, das Leben im Dorf weitergeht und diese Maßnahme sich nur gegen uns richtet. Damit zeigt sich ein weiteres Mal die Realität der Türkei im 21. Jahrhundert. Wenn eine Abgeordnete ein Dorf nicht besuchen darf, handelt es sich um ein ernstes Problem für die Demokratie des Landes. Dieses Problem werden wir gemeinsam lösen, denn dieses Land gehört uns allen.“

Anschließend besuchte die Gruppe um Leyla Güven den Kreisverband der HDP in Gimgim.