Lebende Schutzschilde: Haltung gegen Besatzung

Im Rahmen der türkischen Invasion in Südkurdistan errichten Soldaten in Peschmerga-Kleidung Kontrollpunkte in Bradost. Südkurdische Jugendliche, die als „lebende Schutzschilde“ in Binarê Qendîl sind, rufen zum Widerstand auf.

Seit Ende Mai versucht der türkische Staat, weitere Gebiete in Südkurdistan dauerhaft zu besetzen. Wie jetzt bekannt wurde, haben Soldaten der türkischen Armee in der traditionellen Kleidung der südkurdischen Peschmerga-Kämpfer Kontrollpunkte in der Region Bradost errichtet.

In Binarê Qendîl haben Jugendliche aus Südkurdistan vor drei Tagen die Aktion „lebende Schutzschilde“ gestartet, um gegen die türkische Besatzung Position zu beziehen. Heute haben sie eine Erklärung zum Vorgehen der Türkei abgegeben. Die Erklärung wurde von Agirin Başur verlesen:

„Gegen die Besatzungsangriffe des türkischen Staates haben wir in Binarê Qendîl die Aktion Lebende Schutzschilde gestartet, diese Aktion werden wir ausweiten. Die türkische Armee will in Peschmerga-Kleidung die Guerilla angreifen und damit einen Geschwisterkrieg unter den Kurden auslösen. Die Kleidung der Peschmerga ist für die Kurden heilig. Tausende Peschmerga sind in dieser Kleidung gefallen. Gegen dieses Vorgehen des türkischen Staates muss Haltung bezogen werden. Als Aktivistinnen und Aktivisten wollen wir uns nicht zu Komplizen derer machen, die die Peschmerga in einen Geschwisterkrieg verwickeln wollen. Dass die PDK und YNK sich zu Komplizen der Türkei und des Iran machen, ist nicht hinnehmbar. Als junge Menschen aus Başur rufen wir die Angehörigen der Gefallenen, die Peschmerga und die Bevölkerung dazu auf, sich gegen das Vorgehen des Feindes zu positionieren.“