Lastenträger bei Minenexplosionen in Ostkurdistan verletzt
In Ostkurdistan sind vier Kolber im Grenzgebiet bei Minenexplosionen verletzt worden. Die Detonationen ereigneten sich in den Provinzen Kurdistan und Kirmaşan.
In Ostkurdistan sind vier Kolber im Grenzgebiet bei Minenexplosionen verletzt worden. Die Detonationen ereigneten sich in den Provinzen Kurdistan und Kirmaşan.
Bei Explosionen von Landminen in Ostkurdistan (Westiran) wurden am späten Montagabend vier junge Kolber verletzt. Das teilt das Kurdistan Human Rights Network (KHRN) mit. Demnach detonierte eine Mine auf dem Weg in die Grenzgebiete von Hangeh-ye Zhal in Baneh, Provinz Kurdistan. Kianoush Raufi (24), Foad Bitoushi und Amanj (Nachname unbekannt) wurden dabei verletzt und von Kollegen in eines der umliegenden Dörfer gebracht und anschließend in das Krankenhaus der Stadt Baneh verlegt.
Zur gleichen Zeit wurde ein weiterer junger Kolber namens Arkan Mahmoudi schwer verletzt, als eine Landmine aus dem iranisch-irakischen Krieg in den Grenzhöhen von Soufi Janeh Shushami in Nowsud in der Provinz Kirmaşan (Kermanshah) explodierte. Er wurde mit schweren Verletzungen am rechten Bein in das Krankenhaus von Paveh gebracht. Der 25-Jährige hatte erst vor kurzer Zeit aufgrund von Arbeitslosigkeit mit der Tätigkeit als Kolber begonnen.
Mindestens 46 Kolber in 2021 ums Leben gekommen
Kolber sind Lastenträger, die Handelswaren über die Staatsgrenzen in Kurdistan bringen. Für viele Menschen insbesondere in Ostkurdistan ist diese ebenso schwere wie gefährliche Arbeit die einzige Verdienstmöglichkeit. Kolber werden sowohl von türkischen als auch von iranischen Sicherheitskräften systematisch und willkürlich angegriffen. Die Tötung der Grenzhändler wird strafrechtlich nicht verfolgt.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation KHRN sind im Jahr 2021 mindestens 46 kurdische Kolber ums Leben gekommen. Weitere 122 Kolber wurden im Grenzgebiet durch Schüsse der Sicherheitskräfte oder Naturkatastrophen verletzt. Von den 46 Kolber, die ihr Leben verloren, wurden 17 von iranischen und vier von türkischen Streitkräften getötet. Ein minderjähriger Kolber beging Selbstmord, nachdem die Grenztruppen seine Maultiere beschlagnahmt hatten.
Darüber hinaus kamen fünf Kolber durch Lawinenabgänge, drei durch Erfrierungen, drei durch Stürze in den Bergen, drei durch Herzinfarkte beim Transport von Waren, einer durch Ertrinken in einem Fluss und neun durch Verkehrsunfälle ums Leben.