Das türkische Innenministerium hat knapp fünf Monate nach den Kommunalwahlen die Oberbürgermeister*innen von Amed (Diyarbakır), Wan (Van) und Mêrdîn (Mardin) durch Statthalter ersetzt. Neben der HDP haben zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und politische Parteien in der Türkei, darunter CHP und TIP, das Vorgehen des Erdoğan-Regimes verurteilt. In mehreren Städten finden seit gestern Proteste statt. Dabei wurden acht HDP-Abgeordnete durch Polizeigewalt verletzt und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
An vielen Orten ist es heute erneut zu Festnahmen gekommen. Auch Journalist*innen, die über die Geschehnisse auf der Straße berichteten, wurden festgenommen.
Zu den heftigsten Auseinandersetzungen kam es in der kurdischen Hochburg Amed. Immer wieder sammelten sich Menschengruppen auf den Straßen und wurden mit Wasserwerfern, Tränengasgranaten und Schlagstöcken auseinandergetrieben. Die Menschen reagierten mit der Parole „Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein“.