Kriegsbilanz des Volksverteidigungszentrums für das Jahr 2021

Das Volksverteidigungszentrum hat seine Kriegsbilanz für das Jahr 2021 veröffentlicht. Demnach hat die Guerilla in den vergangenen zwölf Monaten 742 Aktionen durchgeführt, bei denen 861 Mitglieder der Besatzungstruppen getötet wurden.

Die Kommandantur des Volksverteidigungszentrums (Navenda Parastina Gel, NPG) hat eine Kriegsbilanz für das Jahr 2021 veröffentlicht. In dem Jahresrückblick des NPG heißt es: „2021 war ein wichtiges Jahr für die Menschen in Kurdistan und die Völker der Region. In diesem Jahr wurde ein erbitterter Kampf vor allem von der Jugend, den Frauen und den revolutionären Dynamiken im militärischen, politischen und gesellschaftlichen Bereich geführt und es wurden wichtige Ergebnisse erzielt. Es wurde bereits am Anfang des Jahres von unserer Bewegung vorhergesehen, dass das Jahr 2021 nicht gewöhnlich verlaufen würde, dass wichtige Entwicklungen stattfinden und der Kampf schärfer werden und das höchste Niveau erreichen würde. Es wurde auch vorausgesehen, dass in Übereinstimmung mit dem ‚Gesetz der Verleugnung und Vernichtung der Kurden‘, das de facto die Ein-Punkt-Verfassung des türkischen Staates bildet, das Hauptziel darin bestehen würde, die kurdische Freiheitsbewegung zu liquidieren. Daher wurden bereits zu Beginn des Jahres 2021 ernsthafte Vorbereitungen getroffen, um sowohl die Angriffe des türkischen Staates auf der Grundlage des 2014 beschlossenen ‚Niederwerfungsplans‘ als auch einen entscheidenden Erfolg für die Offensive ‚Zeit für Freiheit‘ zu erzielen. Als Freiheitsguerilla Kurdistans sorgten wir dafür, dass die Taktik des neuen Jahres, die Formen der neuen Ära und die damit zusammenhängenden Planungen umfassend stattfanden und die Volksverteidigungskräfte vorbereitet ins Jahr 2021 eintraten.

Das Video enthält Kriegsszenen

Der ‚Niederwerfungsplan‘ der Allianz von AKP, MHP und Ergenekon zur totalen Zerstörung und Vernichtung unserer Bewegung und unseres Volkes, der seit dem 24. Juli 2015 in die Praxis umgesetzt wird, wurde vom entschlossenen Widerstand von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] auf Imrali, dem Kampf unseres Volkes und seiner Freund:innen, der demokratischen, linken und sozialistischen Kräfte, der Frauen und der Jugend und dem aufopferungsvollen Widerstand der Guerilla zu Fall gebracht.

Dieser Widerstand brachte das faschistische Regime an den Rand des Zusammenbruchs. In Angst um sein eigenes Überleben benötigte das Regime einen Sieg, um vorgezogene Wahlen abhalten und sein Leben verlängern zu können. Dies sollte durch eine Verstärkung von Nationalismus und Rassismus in der türkischen Gesellschaft und die Vernichtung des kurdischen Volkes im Jahr 2021 geschehen. Es war dem Regime klar, dass es verlieren wird, wenn es jetzt keinen Sieg erringt.

Das faschistische AKP-MHP-Ergenekon-Regime band sein eigenes Überleben an das der Türkei und wollte mit dem Ziel seines Machterhalts Süd- und Westkurdistan besetzen und seine neoosmanischen Träume realisieren. Auf dieser Grundlage wandte es sich am 10. Februar 2021 zunächst gegen Gare, in der Absicht, unseren Streitkräften einen wirkungsvollen Schlag zu versetzen. So sollte unsere Bewegung demoralisiert werden und daraufhin die Gare-Operation ausgeweitet und vertieft werden.

Dieser Plan scheiterte jedoch am epischen Widerstand von Siyanê unter der Führung unseres mutigen Kommandanten Şoreş Beytüşşebap. Die besten Einheiten des türkischen Militärs erlitten schwere Schläge und mussten sich zurückziehen. Trotz all der Unterstützung und seiner technischen Möglichkeiten hielt es der türkische Staat nur vier Tage hier aus und erlitt eine schwere Niederlage.

Das faschistische Regime war gezwungen, die Niederlage in Gare einzuräumen. Daraufhin startete das türkische Militär am 23. April eine umfassende Invasion gegen die Provinzen Avaşîn, Zap und Metîna, verschärfte die Isolation gegen Rêber Apo und weitete die Repression gegen das kurdische Volk und die demokratischen, linken und sozialistischen Kreise aus. Das Ziel des Angriffs war es, unsere Guerillakräfte in den Medya-Verteidigungsgebieten zu zerschlagen und damit einen wichtigen Schritt im internationalen Komplott abzuschließen.

Die Guerilla machte einen Strich durch die Rechnung

Die Freiheitsguerilla Kurdistans leistete jedoch demgegenüber historischen Widerstand und machte dem türkischen Staat, verschiedenen internationalen Mächten und lokalen Kollaborateuren einen Strich durch die Rechnung. Nach dem bedeutenden Sieg von Gare am Anfang des Jahres praktizierte die Guerilla in großem Ausmaß den Guerillakrieg auf dem Niveau der neuen Ära. Vor allem die Kampftaktiken, die auf im Gelände verteilten, professionellen mobilen Guerillaeinheiten und die Taktik der Stellungen und Kriegstunnel basieren, hielten die türkische Armee bereits an den ersten Gipfeln auf und machten alle Pläne des Feindes vom ersten Tag an zunichte. Die türkische Armee hatte geglaubt, binnen weniger Wochen Ergebnisse zu erzielen, aber obwohl nun bereits Monate vergangen sind, konnte sie keinerlei Erfolg verzeichnen und war gezwungen, jeden Tag einen hohen Preis zu zahlen aufgrund der Schläge, die sie durch die Guerilla erlitt. Die Guerilla war in ganz Kurdistan aktiv, von Heftanîn bis Amed, von Dersim bis Zap, von Avaşîn bis Serhad, von Xakurke bis Botan. Unsere Guerillakräfte zeichneten mit Taktiken auf der Grundlage mobiler Einheiten, dem Überrennen von Stützpunkten bis hin zu Infiltrationen, von Angriffen bis hin zu Attentaten, von Sabotageaktionen bis hin zu gezielten Zerstörungen, über die Einrichtung von Kriegsstellungen und Tunneln als Widerstandsfestungen bis hin zur Fähigkeit der Luftverteidigungskräfte, überall zuzuschlagen, und der Koordination vieler dieser Aktionsformen, ein klares Bild vom Guerillakrieg der demokratischen Moderne.

Das türkische Militär beging mit dem Einsatz chemischer Waffen Kriegsverbrechen

Im Jahr 2021 setzte die türkische Armee alle ihr zur Verfügung stehenden Kriegstechnik ein und bombardierte die Medya-Verteidigungsgebiete ständig, aber scheiterte dennoch. Die bewaffneten Drohnen, auf die sich der türkische Staat am meisten stützt, wurden durch die Guerillataktik der neuen Ära neutralisiert, und dem türkischen Militär wurde am Boden eine weitere Niederlage beigebracht. Während dieses Widerstands entwickelte sich vor allem in Werxelê, Girê Sor, Zendûra, Aris Faris und Mamreşo und in allen anderen Widerstandsgebieten ein Nahkampf mit dem Feind, bei dem insbesondere die Ebene des Spezialkriegs im Vordergrund stand. Dieser Widerstand kann in keiner Bilanz wiedergegeben werden. Dieser Krieg des Willens dauerte in manchen Gebiete sechs Monate und die HPG als Vertretung der Widerstandstradition der PKK gewannen diesen Krieg. Sie verhinderten, dass die faschistischen Truppen des AKP/MHP-Regimes ihre Ziele erreichen konnten und besiegten sie. Deshalb griff das türkische Militär auf völkerrechtlich verbotene chemische Waffen zurück und verstieß damit gegen die menschliche Moral und das Kriegsrecht. In Siyanê, Zendûra, Mamreşo, Girê Sor und Werxelê wurden 40 unserer Freund:innen, die mit ihrem mutigen Widerstand den Invasionstruppen keinen Durchgang gewährten, mit chemischen Waffen ermordet. Aber dennoch besiegten sie den Feind durch ihren Widerstand.

PDK wollte dem Guerillawiderstand ein Messer in den Rücken stechen“

Die Freiheitsguerilla Kurdistans war in der Lage, eine solche Praxis wie im Jahr 2021 auf der Grundlage ihrer Überzeugung, ihres Siegeswillens und der 37-jährigen Erfahrung unserer Bewegung im Guerillakrieg, inspiriert von der Haltung Rêber Apos auf Imrali und der apoistischen Ideologie, zu entwickeln. Denn ohne den apoistischen Geist, den Glauben, die Loyalität gegenüber den Gefallenen, dem Volk und dem Land sowie der Entschlossenheit, für hohe Ziele zu kämpfen, wäre es niemals möglich gewesen, einen solchen Widerstand und Erfolg zu schaffen. Im Bewusstsein dieser Tatsache versuchte der türkische Kolonialstaat, auf Kollaborateure zu setzen, um den Kampf für die Existenz und Freiheit des kurdischen Volkes von innen heraus zu zerschlagen. Mit diesem Ziel setzte die PDK einen Plan zur Einkreisung der Guerillagebiete um. Gleichzeitig wurden Geheimdienstinformationen zur Durchführung von Angriffen an die Türkei gegeben. Leider versuchte die PDK im Sinne der Ziele des türkischen Staates, den Widerstand der Guerilla im Jahr 2021 von hinten zu erdolchen und zu schwächen. Die PDK führte verschiedene Provokationen durch, und nur durch die Geduld unserer Kräfte konnten sehr ernste negative Folgen verhindert werden.

Der Mut unserer Gefallenen hat Geschichte geschrieben“

Der Opferbereitschaft, die Entschlossenheit, die Willenskraft, die Innovation und taktische Erneuerung, die tiefgreifende Genossenschaftlichkeit und die professionelle Kriegsleistung unter schwersten Bedingungen prägten das Jahr 2021. In diesem Jahr sind viele unserer tapferen Freund:innen gefallen. Errungenschaften von Kämpfer:innen wie Cumali, Rêber, Çavrê und Zinarîn, Şoreş Beytüşşebap und Hêjar, Sarya und Serhat sind in goldenen Lettern in die Geschichte eingegangen. Es ist eine unvergessliche Wahrheit, dass wir den Erfolg im Kampf gegen den rasenden Feind der Leistung unserer Gefallenen zu verdanken haben.

Die YJA Star hat wichtige Siege errungen“

Die mutige Haltung der Frauenguerilla YJA Star zeigte sich während des ganzen Jahres in Kommandantinnen wie Sarya, Delal, Ronahî, Nûjîn, Diljîn, Diyana, Hîra, Zinarîn und Çavrê. Das Niveau, das die YJA Star als Guerilla der demokratischen Moderne unter der Führung dieser Freundinnen und Dutzender weiterer Gefallener erreicht hat, ist eine der wichtigsten Entwicklungen des Jahres 2021. Neben der ideologischen, organisatorischen, paradigmatischen Wahl eines alternativen freien Lebens, das sich in der Persönlichkeit der freien kurdischen Frau manifestiert, hat das Erfolgsniveau in der Ausübung des Guerillakampfes der demokratischen Moderne auf militärischer Ebene sehr wichtige Errungenschaften offenbart, von denen Frauen auf der ganzen Welt inspiriert werden. Die Führungsrolle freier Frauen in unserem Kampf wurde 2021 erneut bewiesen.

742 Aktionen durchgeführt: 861 feindliche Soldaten getötet

Trotz 2025 Luftangriffen, 426 Haubitzen- und Mörser-Angriffen und 367 Chemiewaffenangriffen durch das türkische Militär im Jahr 2021 haben unsere Freund:innen im Geiste großer Opferbereitschaft 742 Aktionen durchgeführt. Bei diesen Aktionen und Gefechten wurden 861 Feinde von unseren Kräften getötet. Währenddessen sind 298 unserer Genoss:innen gefallen. Von einigen Freund:innen muss noch der Gefallenenstatus geklärt werden. Sobald dieser geklärt ist, wird dies der Öffentlichkeit mitgeteilt werden.

2021 war ein Jahr, in dem sich unser Kriegsstil und unsere Taktik erneut bestätigt haben. Die Taktiken der neuen Ära und die entsprechende Guerillaperspektive haben sich erneut in einem unerbittlichen Kriegsprozess bewiesen. Mit der erfolgreichen Umsetzung der neuen Formen und Taktiken haben sich Dutzende neuer junger Kommandant:innen bewährt. Es hat sich bewiesen, dass unsere Kräfte noch schlagkräftiger werden, wenn sie sich noch stärker mit vorausschauender Führung und Taktik beschäftigen. Die Freiheitsguerilla Kurdistans ist die Hoffnung aller, die nach Freiheit dürsten. Sie wird auch im neuen Kampfjahr ihre Rolle auf professionelle Weise spielen und den Erwartungen von Rêber Apo und unseren Gefallen gerecht werden."

Die Kriegsbilanz für 2021 stellt sich wie folgt dar:

Die Angriffe der türkischen Armee:

Chemiewaffenangriffe: 367

Haubitzen-Mörser-Angriffe: 436

Luftangriffe: 2025

Unsere Kräfte:

Gefallene Genoss:innen: 298

In Gefangenschaft geratene Genoss:innen: 19

Guerillaaktionen:

Gesamtzahl: 742

Stürmungen von Militärstellungen: 2

Hinterhalte: 2

Infiltrationen: 15

Angriffsaktionen: 30

Angriffe aus der Luft: 43

Attentate: 58

Koordinierte Guerilla-Aktionen: 64

Sabotageakte: 112

Aktionen mit schweren Waffen: 160

Zerstörungsaktionen: 256

Feindliche Verluste:

Getötete Soldaten: 861

Verletzte Soldaten: 128