Kolber in Pîranşar erschossen

Das iranische Regime geht weiterhin brutal gegen kurdische Kolber vor. Mindestens ein Grenzhändler oder Lastenträger verliert pro Tag im Grenzgebiet zwischen Süd-, Ost- und Nordkurdistan sein Leben.

Das iranische Regime hat sich erneut für einen Mord an einem kurdischen Lastenträger verantwortlich gemacht. Das jüngste Opfer unter den Kolbern, die durch das Tragen von schweren Lasten im unwegsamen Grenzgebieten im Dreiländereck Iran-Irak-Türkei ihren Lebensunterhalt verdienen, heißt Faxir Ebdulahî. Wie die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews meldet, wurde der 25-Jährige am Mittwochabend in der ostkurdischen Stadt Pîranşar erschossen. Die Region grenzt an Südkurdistan, ganz in der Nähe befindet sich der Grenzübergang Haci Omeran.

Bei dem Beschuss starben auch rund 20 Pferde der Gruppe Kolber. Die Waren der Lastenträger sind unterdessen von der iranischen Revolutionsgarde beschlagnahmt worden.

Vor einer Woche eröffneten iranische Regimekräfte im türkisch-iranischen Grenzgebiet das Feuer auf eine Gruppe kurdischer Kolber. Ein Lastenträger wurde bei dem Angriff in Bazîd (Doğubayazıt) erschossen, vier weitere wurden festgenommen und auf iranisches Staatsgebiet nach Çardêran (auch Qere Êynî/Tschaldiran) in Ostkurdistan verschleppt.

Was sind Kolber?

Kolber (Lastenträger) leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um über den Handel zwischen Nord-, Süd- und Ostkurdistan ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Waren werden in Handelszentren wie Teheran zu sehr hohen Preisen verkauft. Die Kolber, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn und werden immer wieder zum Ziel extralegaler Hinrichtungen durch das iranische Regime.