In Qamişlo werden heute die drei Todesopfer des türkischen Drohnenangriffs beerdigt. Bei dem gezielten Angriff auf ein Auto in einem Wohnviertel sind am Dienstag der 82-jährige Yusif Gulo und seine Enkel Mazlum und Mihemed Gulo um Leben gekommen. In der nordsyrischen Stadt herrschen Wut und Trauer, die Geschäfte bleiben heute geschlossen.
Unterdessen hat die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (Komalên Jinên Kurdistan, KJK) eine Beileidsbekundung veröffentlicht, in der zum Widerstand aufgerufen wird.
Die Koordination der KJK weist darauf hin, dass die Familie Gulo langjährig für ihre Verbundenheit zum kurdischen Befreiungskampf bekannt ist. Die faschistische AKP/MHP-Regierung versuche in ihrem Zustand akuter Bedrängnis, den eigenen Machterhalt durch eine brutale Steigerung des Völkermords an den Kurd:innen durchzusetzen. „Sie macht ihre eigene Existenz von der Eliminierung des kurdischen Volkes und seines Befreiungskampfes abhängig. Weil sie angesichts der organisierten Stärke des kurdischen Volkes und des für dieses Zeitalter einmaligen Widerstands der Freiheitsguerilla nicht das gewünschte Ergebnis erreicht, setzt sie auf eine vollkommen asymmetrische Kriegstechnologie und chemische Waffen“, so die KJK.
Weiter heißt es in der Erklärung: „Auch der Drohnenangriff auf die Familie Gulo in Qamişlo hat in diesem Rahmen stattgefunden. Der wertvolle Patriot Apê Yusif und seine Enkel Mazlum und Mihemed sind mitten in der Stadt in einem fahrenden Auto gezielt ins Visier genommen worden und bei diesem Angriff gefallen. Das faschistische Regime der Republik Türkei hat mit dem bewaffneten Drohnenangriff ein weiteres Mal ein Kriegsverbrechen begangen. Mit diesem grenzüberschreitenden Luftangriff sind Menschen aus der Zivilbevölkerung im freien Rojava bewusst und gezielt getötet worden. Dieser unmenschliche Angriff ist gemäß des Kriegs- und Völkerrechts ein Verbrechen und ist in dem von den angeblich als Garantiemächte fungierenden Staaten kontrollierten Luftraum durchgeführt worden. Das macht diese Staaten zu Mittätern des türkischen Mörderstaats.
Es ist kein Zufall, dass dieser niederträchtige Angriff die Familie Gulo und insbesondere Apê Yusif getroffen hat. Bewusst angegriffen werden kurdische Patriot:innen, die den Anspruch auf ein freies Leben erheben und entschlossen im Widerstand sind. So wie in Şengal die Familie von Said Hesen in die Schusslinie genommen wurde, hat es in Rojava die Familie Gulo getroffen.
Der würdevolle Widerstand des kurdischen Volkes wird durch derartig schmutzige Methoden, die aus einer faschistischen, unmenschlichen und kurdenfeindlichen Mentalität heraus eingesetzt werden, nicht niedergeschlagen werden. Die Familie Gulo ist mit ihrem Patriotismus und ihrer ehrenvollen Haltung eine der Familien, die eine führende Rolle spielen und in der Bevölkerung von Rojava als Vorbild gelten. Heute befindet sich jedoch jede Familie in Rojava in derselben Position. Alle beteiligen sich patriotisch und würdevoll am Widerstand und haben Gefallene. Sie leisten weiterhin einen hohen Tribut. In diesem Sinne besteht mehr denn je die Garantie dafür, dass in Rojava das auf einem freien Leben beharrende, würdevolle, widerständige und patriotische Kurdentum siegen wird. Verlieren werden die Feinde und ihre Kollaborateure, die den freien Willen und die Existenz Rojavas nicht ertragen können. Die Feinde des kurdischen Volkes haben bereits verloren durch die geballte Reaktion der Menschen in Rojava auf dieses Massaker.
Wir rufen unser gesamtes Volk auf, in Rojava und allen anderen Gebieten gegen die Angriffe ihren Patriotismus und ihre Einheit weiterzuentwickeln und damit den Kampf gegen den Feind zu vergrößern. Das würdevolle und freie Kurdentum wird siegen.“