KCK verurteilt Massaker an Zivilisten in Südkurdistan

Die KCK hat den tödlichen Luftangriff der Türkei auf das Bergdorf Kafiya in der Kurdistan-Region im Irak verurteilt und die Barzanî-Partei PDK der Mittäterschaft beschuldigt. Bei dem Angriff am Dienstag sind zwei Peschmerga im Ruhestand getötet worden.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat den tödlichen Luftangriff der Türkei auf das Bergdorf Kafiya in der Kurdistan-Region im Irak verurteilt und die Barzanî-Partei PDK der Mittäterschaft beschuldigt. Bei dem Angriff am Dienstagabend in der Nähe von Akre im Gouvernement Dihok sind Arif Taha (61) und Beşir Omar Ali (68) ums Leben gekommen. Die beiden Kurden waren Peschmerga im Ruhestand und wurden bei der Feldarbeit getötet.

Das KCK-Komitee für auswärtige Angelegenheiten sprach den Angehörigen und der Bevölkerung Südkurdistans sein Beileid aus und erklärte: „Diese brutalen Angriffe zeigen, dass der türkische Staat der Feind aller Kurd:innen ist und Blutvergießen in Kurdistan als legitim betrachtet. Aufgrund der türkischen Angriffe in Südkurdistan sind knapp tausend Dörfer entvölkert und zerstört worden. Hunderte Bürger:innen wurden getötet oder verletzt, Zehntausende wurden vertrieben. Außerdem sind Hunderte Kämpfer:innen der Freiheitsguerilla Kurdistans durch den Einsatz chemischer Waffen gefallen.“

Vergleich mit Anfal-Operation

Die KCK vergleicht das Vorgehen des türkischen Staates mit der Anfal-Operation, bei der das irakische Baath-Regime zwischen 1986 und 1989 bis zu 182.000 Menschen in Südkurdistan tötete. Die PDK-Regierung mache sich daran mitschuldig, indem sie dem türkischen Staat den Weg weise und seine Verbrechen vertusche und sogar legitimiere, so das KCK-Komitee: „Während das Blut von Bürger:innen Südkurdistans durch die Angriffe vergossen wird, empfängt die PDK-Führung Vertreter des türkischen Staates auf dem roten Teppich und posiert mit innigen Gesten für Fotos.“

Umfassender Besatzungsplan

Weiter heißt es in der Erklärung: „Der faschistische türkische Staat unter der Führung von Erdoğan und Bahçeli befasst sich mit einem neuen und umfassenden Besatzungsplan für Südkurdistan. Die Besuche terroristischer Staatsvertreter in Hewlêr [Erbil] und Bagdad dienen der Vorbereitung für diesen Angriff. Die PDK-Vertreter sind darum bemüht, den irakischen Staat in die Kollaboration mit dem türkischen Staat einzubeziehen. Aus diesem Grund rufen wir alle Kräfte in Südkurdistan und die irakische Regierung dazu auf, gegen die türkischen Angriffe und Massaker Stellung zu beziehen und zu verhindern, dass die Türkei weitere Menschen in Südkurdistan tötet.“