KCK: „Unfälle“ in Dîlok und Dêrik sind Massaker des Regimes

Die KCK macht das türkische Regime für die schweren Verkehrsunfälle in Dîlok und Dêrik, bei denen mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen sind, verantwortlich. Vernachlässigung und mangelnde Kontrolle seien Ursache der katastrophalen Unfälle.

Am 20. August erschütterten zwei schwere Verkehrsunfälle Nordkurdistan. In der Stadt Dîlok (tr. Antep) stießen ein Feuerwehrauto, ein Fernsehübertragungswagen und ein Rettungswagen zusammen. Dabei kamen mindestens 15 Menschen ums Leben. Am gleichen Tag raste ein Lastwagen in Dêrika Çiyayê Mazî in der Mêrdîn (Mardin) in eine Menschenmenge. Anschließend fuhr ein zweiter Lastwagen, der vollkommen überladen war, in die sich um die Unfallstellte versammelten Menschen. Bei dem Lastwagen war offenbar die Bremse ausgefallen, zwanzig Personen starben.

Keine Verkehrsunfälle, sondern vorsätzliche Massaker“

Anlässlich dieser dramatischen Ereignisse erklärt die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK): „Infolge von Verkehrsunfällen in Dêrika Çiyayê Mazî und Dîlok kamen 35 Menschen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Diese Vorfälle haben tiefe Betroffenheit in uns ausgelöst. Wir wünschen denen, die ihr Leben verloren haben, Gottes Barmherzigkeit und sprechen ihren Angehörigen wie auch dem ganzen kurdischen Volk unser Beileid aus. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung.“ Die KCK sieht in den Unfällen keine tragischen Zufälle, sondern macht das AKP/MHP-Regime verantwortlich: „Diese Unfälle, die angeblich auf Nachlässigkeit und mangelnde Kontrolle zurückzuführen sind, sind in Wirklichkeit Teil des Krieges gegen die Kurd:innen. Nachlässigkeit und mangelnde Kontrolle sind eine Folge dieses Krieges. Daher müssen diese Verkehrsunfälle als vorsätzliche Massaker betrachtet werden.

Politik des Regimes basiert auf Kurdenmord“

Die KCK weisen auf die kurdenfeindliche Haltung von AKP und MHP hin: „Ihre Politik basiert auf den Morden an Kurdinnen und Kurden. Sie ist feindselig gegenüber der Sprache, der Kultur, der Identität, der Natur, kurz gesagt gegenüber allem, was Kurd;innen betrifft, und es werden alle möglichen Methoden eingesetzt, um ihre Vernichtung sicherzustellen. Das Regime mordet auf verschiedenste Weise. So werden Massaker an Kurd:innen nicht nur in Nordkurdistan und der Türkei, sondern überall dort, wo es Kurd:innen gibt, insbesondere in Südkurdistan, Rojava, Şengal und Mexmûr durchgeführt. Die AKP/MHP-Faschisten erklären jeden Tag, dass sie in Rojava, Südkurdistan und Şengal einmarschieren werden, dass sie in das Lager Mexmûr eindringen und es zerstören werden, und sie führen ständig Angriffe auf diese Orte durch. Erst vor drei Tagen wurden vier kurdische Mädchen bei einem Anschlag in Hesekê, Rojava, getötet. Bei den meisten dieser Jugendlichen handelt es sich um Kinder, die ihre Mütter, Väter und Verwandten durch die Angriffe des IS und anderen mit dem türkischen Staat verbundenen Söldnergruppen verloren haben. Der Ort, an dem sie sich befanden, war ein Ort, an dem sie lernten und lebten. Obwohl dies bekannt war, wurde dieser Ort ins Visier genommen. Das Massaker in Hesekê wurde vom AKP/MHP-Regime verübt. Wiederum nicht einmal einen Monat zuvor wurden neun arabische Zivilist:innen in Zaxo in Südkurdistan massakriert. Die AKP/MHP und ihre faschistischen Führer verkünden tagtäglich voller Freude, wie viele kurdische Guerillakämpfer:innen getötet wurden. Jeden Tag kommen Leichen von ermordeten Kurd:innen aus den Gefängnissen. Die Menschen, die für die Freiheit des kurdischen Volkes kämpfen, werden nicht nur in Gefängnisse geworfen, sie werden auch in den Gefängnissen umgebracht. Kurz gesagt, all dies offenbart den antikurdischen Charakter des AKP/MHP-Regimes und zeigt, dass all seine Bemühungen darauf abzielen, Kurd:innen zu töten und zu vernichten.

Krieg gegen die Natur als Teil des Kriegs gegen Kurdistan“

Das AKP/MHP-Regime steht auch der Natur in Kurdistan feindselig gegenüber und betrachtet ihre Zerstörung als Teil des Krieges gegen Kurdistan. Die Abholzung und der Raubbau, der an den Wäldern von Şirnex betrieben wird, ist Teil dieser Kriegspolitik. Es ist unzureichend, diese Vorgehen nur als Ausbeutung oder Zerstörung der Natur zu betrachten. Es handelt sich zweifellos um Naturzerstörung, diese ist jedoch als Teil der antikurdischen Genozidpolitik zu sehen. Der Hauptgrund dahinter ist die Kurdenfeindschaft.

Massaker von Dêrik und Dîlok sind Ausdruck der Kriegspolitik“

Ebenso sind die Massaker in Dêrik und Dîlok Ausdruck dieser Politik. Für das Regime stellt der Tod von Kurd:innen immer einen Erfolg dar. Daher werden in Kurdistan keine Sicherheitsvorkehrungen bei Unternehmen getroffen oder Kontrollen durchgeführt. Kurdistan wird von den Unternehmen des faschistischen Regimes ausgebeutet. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Freiheitsbewegung Kurdistans und das kurdische Volk diese faschistischen Plünderer, Monopolunternehmen und Strukturen ebenso wie die AKP-MHP zur Rechenschaft ziehen werden.

Seid solidarisch – seid wachsam“

Es ist sehr wichtig, dass alle Menschen in Kurdistan, insbesondere die Menschen in Mêrdîn und Dîlok, mit den Angehörigen der Opfer solidarisch sind. Die Menschen in Kurdistan müssen sich mit ihren eigenen Mitteln selbst versorgen und in einem organisierten Kampf gegen den AKP/MHP-Faschismus verteidigen. Nur auf diese Weise kann dieses Massaker aufgeklärt und zur Rechenschaft gezogen werden. Die Haltung der AKP/MHP, die eigentlich für diese Massaker verantwortlich ist, sollte nicht akzeptiert werden. Ihre Erklärungen und Handlungen sind auf den Spezialkrieg ausgerichtet. Sie verhalten sich wie Mörder, die um ihre Tat zu verbergen, an der Beerdigung der Opfer teilnehmen. Das AKP/MHP-Regime führt einen Spezialkrieg, um das kurdische Volk daran zu hindern, sich angesichts des Genozids zu vereinigen und zu kämpfen. Die demokratische Öffentlichkeit sollte angesichts dieser Situation sensibel und aufmerksam sein und die Gesellschaft stärker aufklären, um die kurdenfeindliche Realität der AKP/MHP offenzulegen.“