Nordkurdistan: Zwanzig Tote bei Unfall in Dêrik

In der Kreisstadt Dêrika Çiyayê Mazî sind zwanzig Menschen bei einer Unfallkette ums Leben gekommen. Bei einem LKW versagten die Bremsen, ein zweiter LKW raste in die Unfallstelle. Beide Lastwagen gehören der Cengiz Holding.

Bei einem verheerenden Verkehrsunfall in Dêrika Çiyayê Mazî in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) sind zwanzig Menschen ums Leben gekommen. 26 Personen wurden verletzt und werden im Krankenhaus behandelt. Der Unfall ereignete sich am Samstag, als auf der Hauptstraße der Kreisstadt die Bremse eines LKW versagte und anschließend ein weiterer LKW in die Unfallstelle fuhr. Die Lastwagen gehören der Cengiz Holding, die als größter Zerstörer des ökologischen und sozialen Gleichgewichts in Kurdistan und der Türkei bekannt ist. Die Cengiz Holding ist Teil der sogenannten „Fünferbande“, einem eng mit der AKP-Regierung verflochtenen Unternehmenskomplex, der massiv aus Public-Private-Partnership-Projekten profitiert.

Die HDP-Sprecherin Ebru Günay gab vor dem Staatskrankenhaus Derik eine Erklärung ab, in der sie den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aussprach und den Verletzten rasche Genesung wünschte. Zu dem Unfall erklärte die kurdische Politikerin: „Es handelt es sich um eine Katastrophe, die durch eine Reihe von unzureichenden Maßnahmen hervorgerufen wurde. Auf der Hauptstraße gibt es seit langer Zeit nur eine Spur und sie wird von LKW befahren. Bei einem LKW hat die Bremse versagt und es kam zu einem Unfall. Daraufhin versammelte sich eine Menschenmenge an der Unfallstelle, in die eine halbe Stunde später ein zweiter LKW fuhr. Beide LKW gehören der Cengiz Holding. Es ist allgemein bekannt, dass diese Lastwagen immer wieder zu Toten führen, weil sie nicht kontrolliert und gewartet werden.“

Die beiden Fahrer der Unfallwagen sind festgenommen worden.