KCK gratuliert Guerilla zu Hubschrauberabschuss in Metîna

Die KCK zieht nach dem letzten Abschuss eines türkischen Transporthubschraubers in südkurdischem Guerillagebiet eine positive Bilanz des Widerstands gegen die türkische Invasion und würdigt den Einsatz aller beteiligten Kämpferinnen und Kämpfer.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) zieht mit Blick auf den jüngsten Hubschrauberabschuss in Guerillagebiet eine positive Bilanz des Widerstands gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten. In einer Mitteilung spricht der Exekutivrat der Dachorganisation von einem weiteren „schweren Schlag gegen den Feind“ und würdigt den Einsatz aller Kämpferinnen und Kämpfer, die an der Aktion beteiligt waren. Auch alle anderen Einheiten beglückwünscht die KCK zu ihrem Erfolg gegen die „Besetzungsoffensive des genozidalen und kolonialistischen türkischen Staates“ und erweist ihnen Achtung für ihren „aufopferungsvollen Kampf bei der Verteidigung Südkurdistans“, heißt es in der Erklärung.

Abschossen worden war ein Transporthubschrauber des Herstellers Sikorsky, der zum US-Rüstungsgiganten Lockheed Martin gehört. Die Aktion hatte sich am späten Sonntagabend in der Region Metîna ereignet. Nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) flog die Maschine um kurz vor Mitternacht mit Luftlandetruppen an Bord den Girê Amêdî an. Die Guerilla intervenierte mit schweren Waffen und setzte den Hubschrauber unter massiven Beschuss. Der Helikopter fing Feuer, wodurch es dem Piloten nicht gelang, beizudrehen und außerhalb des Kampfgebiets notzulanden. Das ausgebrannte Wrack soll noch immer an der Absturzstelle in einem von der Guerilla kontrollierten Gebiet liegen.

Zwar sind Hubschrauberabschüsse durch die Guerilla nicht ungewöhnlich. Seit Beginn der im April in Südkurdistan gestarteten Invasion haben die HPG sowie die Verbände freier Frauen (YJA Star) bereits mehrfach Maschinen der türkischen Armee vom Himmel geholt. Neu ist, dass die Türkei das diesmal anerkennt, wenn auch nur indirekt. Es habe einen Unfall mit einem Sikorsky-Hubschrauber gegeben, verursacht durch einen „technischen Defekt“, verlautete am Montag aus türkischen Regierungskreisen. Der Pilot habe deshalb ungewollt eine „harte Landung“ hinlegen müssen und sei dann durch den Aufprall erstmal verschollen gewesen. „Später dann die traurige Gewissheit: Er ist zum Märtyrer geworden“, erkläte das türkische Verteidigungsministerium. Sieben weitere Soldaten, die im abgeschossenen Helikopter transportiert wurden, seien in leicht verletztem Zustand aufgefunden worden.

Angaben über die Zahl toter oder verletzter Soldaten der Aktion hatten die HPG nicht gemacht. Ohnehin wären diese vom türkischen Ministerium nicht bestätigt worden, da Ankara seine militärischen Verluste im Kampf gegen die kurdische Guerilla prinzipiell verschleiert. Im Juli war im Online-Portal Gerîla TV das Video von einem Zweifrontenangriff auf türkische Besatzungstruppen veröffentlicht worden, ebenfalls am Girê Amêdî. Auf den Bildern ist zu sehen, wie das Militär im Anschluss an die Aktion die Leichen seiner eigenen Soldaten bombardiert, um dokumentierbare Spuren von Verlusten zu verschleiern.