KCK: Den Kampf gegen die Vernichtungsangriffe stärken

Das KCK-Komitee für Außenbeziehungen verurteilt die Raketenangriffe der iranischen Revolutionsgarde auf Hewlêr und ruft zu einem entschlosseneren Kampf gegen die Vernichtungsangriffe in Kurdistan auf.

Das Außenkomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat die Raketenangriffe der iranischen Revolutionsgarde auf Hewlêr (Erbil) verurteilt und die Führung in Teheran aufgefordert, die Anwendung von Gewalt gegen die kurdische Bevölkerung zu stoppen und stattdessen einen Dialog mit ihr aufzunehmen. In einer am Samstag in Behdînan herausgegebenen Mitteilung heißt es:

„Die iranische Revolutionsgarde hat in der Nacht zum 15. Januar Raketenangriffe auf Hewlêr geflogen. Mehrere Menschen haben bei diesen Angriffen ihr Leben verloren. Wir verurteilen den Akt der Gewalt auf Hewlêr und sprechen den Angehörigen der Opfer unser Beileid aus. Die Politik der PDK [in Hewlêr regierende Demokratische Partei Kurdistans], die Kurdistan in einen Schauplatz aus Kriegs und Besatzung verwandelt hat, ist sicherlich kritikwürdig. Aber Angriffe auf die kurdische Bevölkerung und Siedlungen als Folge dieser falschen Politik sind nicht nur illegitim, sondern auch schlichtweg falsch. Der iranische Staat sollte einen konstruktiven Dialog mit den Kurdinnen und Kurden aufnehmen, seine Angriffe auf Kurdistan einstellen und keine Grundlage für Versuche bieten, die türkische Besatzung zu legitimieren.

Kollaborative Politik der PDK ebnet türkische Besatzung

Indes dauern die genozidal motivierten Angriffe gegen unser Volk und Kurdistan unter der Leitung des türkischen Staates unvermindert an. Der Widerstand, den die Freiheitsguerilla Kurdistans gegen diese Angriffe leistet, indem sie die Messlatte der Courage immer höher setzt, stört das Gleichgewicht des Faschismus und macht ihn noch aggressiver. Es liegt auf der Hand, dass ein Volk, das mit genozidären Angriffen konfrontiert ist, keine andere Wahl hat, als Widerstand zu leisten und auf einem freien Leben zu bestehen. Die kurdische Guerilla, die sich auf dieses Grundprinzip der Menschlichkeit stützt, demontiert und zerstört die türkische Besatzung Schritt für Schritt. Dieser Widerstand, der den Willen des kurdischen Volkes stärkt, beunruhigt am meisten die türkische Regierung und die PDK. Die faschistische türkische Armee, die mit den unbegrenzten Mitteln der PDK in die Berge Kurdistans verlegt und dort in Stellung gebracht wurde, weiß nicht, was sie mit den Schlägen der Guerrilla anfangen soll.

Unsere Bewegung kritisiert schon seit langem die kollaborative Politik der PDK und die Gefahren, die sie für Kurdistan darstellt. Die PDK hat sich nicht nur taub gestellt für diese Kritik und Warnungen, sondern ist auch noch ressentimentgeladener gegenüber der kurdischen Freiheitsbewegung geworden. Um ihre kollaborative Linie des Verrats zu verbergen, hat sie mehr Truppen der türkischen Armee in die Berge Kurdistans gebracht, näher an die Stellungen der Guerilla. Die Guerilla der PKK hat das anspruchsvollste und effektivste Niveau in der Geschichte des kurdischen Militärs und der Verteidigung erreicht. Mit diesem Niveau versetzt die Guerilla den laufenden Besatzungsoperationen des von der PDK unterstützten türkischen Staates massive Schläge. Die Freiheitsbewegung Kurdistans lässt der AKP/MHP-Besatzungspolitik in den Bergen Kurdistans den Atem stocken und ruft sie zur Kapitulation auf.

Ignorierte Kriegsverbrechen der Türkei

Der faschistische türkische Staat begeht Kriegsverbrechen gegen unser Volk und Kurdistan, indem er alle Arten von Waffen einsetzt. Er zielt mit Flugzeugen und Kampfdrohnen direkt auf zivile Gebiete sowie Einrichtungen, die für die Deckung der grundlegenden Lebensbedürfnisse der Bevölkerung notwendig sind – insbesondere in Nord- und Ostsyrien sowie in Rojava – in der Absicht, die demografische Struktur Kurdistans zu verändern. Sowohl von internationaler Seite als auch von der Führung in Hewlêr gab es keine ernsthafte Reaktion. Denn tatsächlich tut die PDK alles, einschließlich der Räumung von Dörfern, um die türkische Invasion Südkurdistans zu ebnen.

Nord- und Ostsyrien, die Medya-Verteidigungsgebiete [von der Guerilla kontrollierte Regionen in Südkurdistan], die Kurdistan-Region Irak, Şengal und Mexmûr sind Ziele dieser systematischen Angriffe, bei denen auch chemische Kampfstoffe sowie thermobarische Waffen und taktische Atomwaffen eingesetzt werden. Der Einsatz dieser Waffen, deren Verwendung gegen Mensch und Natur geächtet ist, wird nicht zur Kenntnis genommen, und der Völkermord an Kurdinnen und Kurden wird als legitim angesehen. Die kollaborative Zusammenarbeit der PDK mit der Türkei spielt bei der Schaffung dieser Legitimität ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Kollaborationspolitik gibt Hakan Fidan, der vom Mörder zum Außenminister aufgestiegen ist, den Mut, den Kurden zu drohen und sie zur Kapitulation zu zwingen.

Wir rufen die revolutionäre und demokratische öffentliche Meinung, insbesondere unser Volk, dazu auf, gegen alle Arten von Angriffen auf die nationalen Errungenschaften Kurdistans und die kollaborative Politik, die den Weg für den Genozid am kurdischen Volk ebnet, Stellung zu beziehen und Haltung zu zeigen, die Werte Kurdistans zu schützen und den Kampf zu verstärken. An die internationale Öffentlichkeit appellieren wir, sensibel zu sein für die Politik, die das kurdische Volk den Interessen der Hegemonialmächte opfert, nicht zu schweigen und eine entschlossene Haltung einzunehmen.“

Titelfoto: Willi Effenberger | http://www.effenbergerphoto.com