Tote und Verletzte bei Angriffen auf Hewlêr

Bei den Drohnen- und Raketenangriffen von Irans Revolutionsgarde auf die KRI-Hauptstadt Hewlêr sind mindestens vier Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden.

Bei den Drohnen- und Raketenangriffen von Irans Revolutionsgarde auf Hewlêr (Erbil) sind mindestens vier Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Das teilte der Sicherheitsrat der Kurdistan-Region des Irak (KRI) in der Nacht zu Dienstag mit. Der Zustand einiger Verletzter sei ernst. Die Zahl der Toten könne daher weiter steigen, hieß es aus Krankenhauskreisen.

Um kurz vor Mitternacht (Ortszeit) waren in Hewlêr laute Explosionen zu hören. Unweit eines neuen im Bau befindlichen US-Konsulats schlugen mehrere Raketen ein, Geschosse gingen auch bei einem Stützpunkt der von amerikanischen Truppen angeführten Anti-IS-Koalition am internationalen Flughafen von Hewlêr nieder. Von US-Seite hieß es, dass es beim  Angriff auf das US-Konsulat keine Opfer gegeben habe.

Raketen sind laut den KRI-Sicherheitsbehörden unter anderem auch auf Farmen nördlich von Hewlêr gefallen und haben Häuser getroffen. Eines der Häuser gehörte dem kurdischen Inverstmentunternehmer Pêşrew Dizayi, CEO von Empire World. Er sowie drei seiner Familienmitglieder wurden getötet, schrieb Hemin Hawrami vom Politbüro der regierenden Barzanî-Partei PDK auf „X“. 

Die Attacke mit ballistischen Raketen sei Rache für die Tötung von Kommandeuren der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) Ende Dezember durch Israel, teilte indes das IRGC-Webportal in der Nacht mit. Das Ziel in der KRI beschrieb die Revolutionsgarde als „Spionagezentrale“ des israelischen Geheimdienstes Mossad. „Wir versichern unserem geliebten Volk, dass die Offensivoperationen der Revolutionsgarde so lange fortgesetzt werden, bis auch der letzte Tropfen Blut der Märtyrer gerächt ist“, hieß es in der Erklärung.

Etwa zeitgleich zu den Attacken in der KRI griffen iranische Revolutionswächter auch Ziele in Syrien an. Die Attacke sei Vergeltung für den verheerenden Anschlag in der südiranischen Stadt Kerman Anfang Januar. Insbesondere sei die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) „in den besetzten Gebieten Syriens ausfindig gemacht und durch den Abschuss einer Reihe von ballistischen Raketen zerstört“ worden, hieß es in der Mitteilung.

Welche Ziele Iran genau attackierte, war zunächst unklar. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurden Extremistengruppen in der von Ankara und Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrollierten Provinz Idlib im Nordwesten Syriens attackiert. Augenzeugen berichteten jedoch von mindestens sechs Explosionen in Aleppo. Die Iran-treue Gruppierung „Islamischer Widerstand im Irak“ bekannte sich am Montag derweil zu einem Angriff auf den US-Stützpunkt im Conoco-Gasfeld in der ostsyrischen Provinz Deir-ez-Zor.