Der Kommandant der Volksverteidigungskräfte HPG, Haki Armanc, hat sich im Fernsehsender Stêrk TV über die aktuelle Lage in Heftanîn geäußert. Die türkische Armee versuche, die von der Guerilla verteidigte Region seit dem 15. Juni mit massiven Luft- und Bodenangriffen einzunehmen. Der Guerillakommandant erklärt zu den Angriffen: „Die türkische Diktatur steckt immer tiefer in der Krise. Immer wenn sie unter Druck gerät, finden die grausamsten Angriffe statt. Es gibt auch in der Geschichte viele ähnliche Beispiele. Jeder Diktator greift, wenn er unter Druck gerät, zu den brutalsten Methoden.“
Mehrere Gipfel in den ersten Tagen besetzt
Haki Armanc fährt fort: „In den ersten Tagen konnte die Armee manche Gipfel besetzen. Bei allen handelt es sich um Gipfel in Grenznähe. Dann rückte der Guerillawiderstand vor. Es wurden Dutzende Aktionen durchgeführt und Hunderte Besatzer getötet. Aus diesem Grund konnte der türkische Staat das Ziel der Operation nicht erreichen. Die Gipfel, die sie besetzen konnten, waren Punkte mit wenig Schutz, auf denen sich keine Guerilla befand. Die Guerilla befand sich im Gelände, als die Armee damit begann, Truppen abzusetzen. Auf Gipfeln wie dem Şehîd Bêrîvan und dem Sîpan waren keine Guerillaeinheiten. Die Gipfel Qasokê und Xantûr wurden zunächst aus Kampfflugzeugen, anschließend von Kobra-Kampfhubschraubern intensiv bombardiert, dann wurden die Truppen abgesetzt.
„Guerilla hat überall, wo Truppen abgesetzt wurden, zugeschlagen“
Die Guerilla hat überall, wo Truppen abgesetzt wurden, zugeschlagen. Die Freundinnen und Freunde waren wie gesagt nicht auf den Gipfeln, aber um diese herum verteilt. Als die Soldaten abgesetzt wurden, hat die Guerilla sie von allen Seiten angegriffen. Es wurden Sikorsky-Transporthubschrauber und Cobra-Kampfhubschrauber getroffen und die Armee hatte deutliche Verluste. Es gibt hier keinen Ort, an dem der Feind keinen Gegenschlag erlebt hat.
„Soldaten können keinen Schritt machen“
Die Soldaten sind auf den Gipfeln, aber wir sind um sie herum. Sie können keinen Schritt tun. Es finden jeden Tag Aktionen gegen die von ihnen besetzten Gipfel statt. Ihnen bleibt nur, sich auf ihre Technik zu verlassen. Es gibt heftige Bombardierungen. Sie wollen unter dem Bombenteppich vorrücken, aber immer, wenn sie sich nach vorne wagen oder versuchen weitere Truppen abzusetzen, schlagen wir zu. Wir können davon sprechen, dass dort, wo Truppen abgesetzt wurden, sie von der Guerilla umzingelt wurden. Unser Volk soll wissen, wir werden Heftanîn nicht aufgeben und keinen Schritt zurückweichen. Wo sollten wir auch hin? Heftanîn ist unser Land.“
„Ohne die Guerilla stünden die türkische Armee schon vor Zaxo“
Armanc hob die Erwartung an die Menschen in Südkurdistan hervor, dass sie zu den Angriffen nicht schweigen und eine gemeinsame Haltung beziehen müssen. „Die Angriffe richten sich gegen unsere Existenz, unsere Nation”, betont er. „Alle sollten eine würdevolle Haltung beziehen. Im Geiste einer kurdischen Einheit können wir gegen die kolonialfaschistischen Besatzer erfolgreich sein.“ Er appellierte insbesondere auch an die Peschmerga und warnte, dass die Türkei mit diesem Angriff versuche, Teile Südkurdistans zu annektieren. „Wenn die Guerilla nicht wäre, hätte sie schon ganz Heftanîn eingenommen und würde vor Zaxo stehen. Seit zwei Jahren leistet die Guerilla mit großem Mut Widerstand. Die Menschen in Südkurdistan und die ehrenwerten Peschmerga sollten sich an die Seite der Guerilla stellen und gegen den Kolonialismus kämpfen.“
Auch wirkungsvolle Aktionen in Nordkurdistan
Armanc berichtete, dass die Guerilla in Nordkurdistan trotz Militäroperationen ohne Verluste durch den Winter gekommen sei und aktuell in allen nordkurdischen Gebieten Guerillaaktionen stattfinden. Allerdings sei es dabei aufgrund mancher „Unzulänglichkeiten“ zu Verlusten gekommen. Dennoch sei die Behauptung, die Guerilla wäre in Nordkurdistan ausgeschaltet worden, vollkommen falsch. Im Gegenteil habe der Staat schwere Verluste erlitten. Diese würden allerdings geheim gehalten. „In allen Provinzen gibt es Aktionen. Alle unsere Freundinnen und Freunde versuchen, ihre Aktionen auf ein noch höheres Niveau zu bringen“, erklärte Armanc.
Die Guerilla wird den Cûdî nicht verlassen
Der Guerillakommandant ging auf den Spezialkrieg in der nordkurdischen Region um den Cûdî-Berg (Şirnex) ein. Dort werde versucht, durch Staudämme und die Militarisierung der Region das kulturelle Erbe zu vernichten. Armanc schloss mit den Worten: „Sie wollen dort, wo die Arche Noah gelandet ist, eine Militärbasis bauen. Sie wollen alles hier radikal vernichten. Unter dem Vorwand des Kohlebergbaus verwüsten sie das ganze Gebiet. Niemand darf sich an dieser Zerstörung von Kultur und Geschichte beteiligen. Wir warnen ein weiteres Mal die vom Innenministerium aufgestellten und bezahlten Banden. Niemand darf an diesem kulturellen Genozid teilnehmen. Es handelt sich um ein Verbrechen. Somit werden sie zu unseren Angriffszielen. Die Guerilla hat auf dem Cûdî Wurzeln geschlagen. Sie wird sich nicht von dort entfernen und der Feind wird sich dort niemals in Ruhe bewegen können. Niemand sollte falsche Erwartungen haben.“