Jandarma beginnt mit Lebensmittelembargo

Die Umsetzung des auf Anordnung des türkischen Innenministeriums über 32 kurdische Landkreise verhängten Lebensmittelembargo hat nun durch die Spezialeinheiten der Jandarma (JÖH) begonnen.

Spezialeinheiten der Jandarma haben auf Befehl des Innenministers Süleyman Soylu begonnen, im Kreis Mehmûdî (Saray) in Wan Lebensmittel zu kontrollieren.

In der Anordnung heißt es: „Die Sicherheitskräfte werden die Orte, an denen Großhandel betrieben wird, sowie die großen Märkte beobachten und einen Schwerpunkt auf das Sammeln von Informationen zum Einkauf größerer Mengen von Lebensmitteln wie Mehl, Zucker, Konserven, Helva und Marmelade legen. In Straßenkontrollen werden verdächtige Fahrzeuge wie Lastwagen, Pritschenwagen und Kleinbusse genau durchsucht. Personen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie wahrscheinlich für die Organisation bestimmte Lebensmittel transportieren, werden detailliert nach ihrer Route, ihrem Wohnort und nach der Anzahl der Personen, für die sie Lebensmittel transportieren, befragt.“

Einheiten der JÖH drangen in das Dorf Dorf Şerefhane in Mehmûdî ein und durchsuchten die Lebensmittelgeschäfte im Ort. Sie führten eine Inventur der Bestände durch und forderten: „Ab jetzt werdet ihr uns jeden melden, der von euch größere Mengen Lebensmittel kauft.“

Der HDP-Abgeordnete für die Provinz Wan, Murat Sarısaç, sagte, dabei handle es sich um eine Unterdrückungs- und Strafmaßnahme gegen das kurdische Volk. Diese Praxis werde nun als erstes in den Dörfern umgesetzt, in denen die HDP bei den Wahlen die meisten Stimmen erhalten hat. Es bliebe auch nicht bei Kontrollen, es werde außerdem versucht, die Menschen dazu zu zwingen, als Spitzel zu arbeiten. Das kurdische Volk werde sich von solchen Maßnahmen jedoch nicht einschüchtern lassen.