Iran bestätigt Raketenangriff auf Hewlêr

Der Iran hat sich zu dem Raketenbeschuss auf Hewlêr bekannt. Die iranische Revolutionsgarde bezeichneten den Angriff als Racheakt für einen israelischen Angriff in Syriens Hauptstadt Damaskus.

Der Iran hat sich zu dem Raketenbeschuss auf Hewlêr (Erbil) bekannt. Der Angriff sei ein Vergeltungsschlag für einen israelischen Angriff in Syrien gewesen, der „dem strategischen Zentrum der zionistischen Verschwörung“ in Hewlêr gegolten habe, teilte die iranische Revolutionsgarde über Staatsmedien mit. „Jede Wiederholung von Angriffen durch Israel wird mit einer harten, entschlossenen und zerstörerischen Antwort beantwortet werden“, hieß es in der Erklärung. In Damaskus waren bei dem israelischen Angriff Anfang der Woche zwei Mitglieder der paramilitärischen Eliteeinheit von Irans Streitkräften getötet worden. Das iranische Außenministerium drohte mit Vergeltung.

Auf die Hauptstadt der Kurdistan-Region Irak (KRI) sind in der Nacht zu Sonntag ein Dutzend ballistische Raketen von iranischem Staatsgebiet aus abgefeuert worden. Die Geschosse schlugen in der Nähe des neu errichteten und derzeit noch nicht genutzten Konsulatsgebäude der USA ein. Dort habe es keine Schäden gegeben, teilten die kurdischen Behörden mit, bei anderen Gebäuden hingegen schon. Unter anderem wurde ein Studio des Senders „Kurdistan 24“ von der Wucht der Explosionen beschädigt.

„Wir verurteilen diesen terroristischen Angriff auf verschiedene Teile Erbils und rufen die Einwohner auf, Ruhe zu bewahren“, sagte der Ministerpräsident der KRI Mesrûr Barzanî. Nach Angaben des Innenministeriums in Hewlêr wurde ein Mensch leicht verletzt. Dem Ressort zufolge seien die Raketen auf das Konsulat gezielt worden und hätten in einem Wohngebiet eingeschlagen. Zuvor hieß es noch, es habe keine Verletzten gegeben.

In der Kurdistan-Region und dem Irak wird immer wieder der Konflikt zwischen Iran und den USA ausgetragen. In den vergangenen Jahren richteten sich dutzende Raketen- und Drohnenangriffe gegen US-Streitkräfte und deren Interessen im Irak. Im November 2021 überlebte der irakische Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi einen Drohnenangriff auf seine Residenz in der Grünen Zone in Bagdad unverletzt. Einige Monate zuvor war im Februar bei einem Raketenangriff auf einen von Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition genutzten Luftwaffenstützpunkt am Flughafen der südkurdischen Hauptstadt ein Zivilist ums Leben gekommen. Sechs weitere Menschen, darunter ein US-Soldat, wurden bei dem Angriff verletzt. Mehrmals wurde der Flughafen zudem von iranischen Drohnen attackiert. In der Grünen Zone in Bagdad kommt es regelmäßig zu Bombardierungen.