HPG veröffentlichen Namen von Zap-Gefallenen

Die HPG haben die Namen von vier Guerillakämpfern veröffentlicht, die im Mai und Anfang September im Kampf gegen die türkische Invasion in der Zap-Region ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier gefallenen Guerillakämpfern veröffentlicht. Bawer Botan, Agir Tolhildan, Atakan Konya und Welat Rizgar sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Zuge der Guerillaoffensive Bazên Zagrosê (Falken des Zagros) gegen die türkische Invasion in der Zap-Region in Südkurdistan ums Leben gekommen.

                               

Codename: Bawer Botan
Vor- und Nachname: Hasan Özmen
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Hatice – Şemsettin
Todestag und -ort: 7. Mai 2021 / Zap

 

Codename: Agir Tolhildan
Vor- und Nachname: Nuzad Muhammed Reşat
Geburtsort: Hesekê
Namen von Mutter und Vater: Gulnaz – Muhammed Reşat
Todestag und -ort: 7. Mai 2021 / Zap

 

Codename: Atakan Konya
Vor- und Nachname: Hacı Aydın
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Cemile – Hüsamettin
Todestag und -ort: 25. Mai 2021 / Zap

 

Codename: Welat Rizgar
Vor- und Nachname: Vedat Yokuş
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Sabiha – Mehmet Zeki
Todestag und -ort: 3. September 2021 / Zap

Bawer Botan ist in Sêrt (tr. Siirt) geboren. Seine Familie musste Kurdistan aufgrund der brutalen Unterdrückung durch den türkischen Staat verlassen und zog nach Yüreğir bei Adana. Dort wurde Bawer in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und dafür etliche Male festgenommen. Zwei Mal wurde er verhaftet. Nach seinen Gefängnisaufenthalten und jahrelangem Engagement in der Jugendbewegung ging er 2015 in die Berge zur Guerilla. Er kam als junger Zivilist in die Zap-Region und entwickelte sich zu einem kompetenten Kommandanten. „Heval Bawer hatte wie der Zap einen widerständigen und unerschütterlichen Charakter und in den letzten sechs Jahren eine führende Rolle im Kampf gespielt“, schreiben die HPG über ihn. Am 6. und 7. Mai kam es im Gebiet Tîpa T zu massiven Gefechten und Bombardierungen, bei denen Bawer Botan zusammen mit Agir Tolhildan gefallen ist.

 

Agir Tolhildan stammte aus Hesekê und ist mit der Revolution von Rojava aufgewachsen. Er wurde Zeuge diverser Angriffe auf Nordsyrien und arbeitete gleichzeitig für seinen Lebensunterhalt. 2018 ging er in die Berge und schloss sich der Guerilla an. Er absolvierte eine ideologische und militärische Ausbildung und gewöhnte sich schnell an das Guerillaleben. Zunächst hielt er sich in Behdînan auf, danach ging er in die Zap-Region. Die HPG beschreiben ihn als lebendigen und impulsiven Menschen, der zu einem beispielhaften Militanten wurde.

Atakan Konya ist in Şirnex-Silopya geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Beeinflusst von mehreren Freund:innen, die sich der PKK angeschlossen hatten, traf er 2013 die Entscheidung, zur Guerilla zu gehen. Nach über einem Jahr Praxis in den Bergen in Botan ging er zur Zeit des IS-Angriffs nach Şengal, um das ezidische Volk gegen den Genozid zu verteidigen. Dort blieb er zwei Jahre und absolvierte im Anschluss eine militärische und ideologische Weiterbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten. Zuletzt kämpfte er gegen die türkische Invasion in der Zap-Region und praktizierte dabei erfolgreich die neuen Taktiken der Guerilla.

 

Welat Rizgar ist in Êlih (Batman) geboren und aufgewachsen. Seit seiner Kindheit erlebte die türkische Staatspraxis eines physischen und kulturellen Genozids am kurdischen Volk mit. Êlih war zur jener Zeit eines der Zentren, in denen JITEM und Hizbul-Kontra extralegale Hinrichtungen verübten. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen schloss sich Welat 2013 der Guerilla an und hielt sich in allen Gebieten im Zagros-Gebirge auf. Bei den Aktionen gegen die türkische Invasion nahm er eine führende Rolle ein.

Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.