HPG veröffentlichen Namen von Amed-Gefallenen

Die Guerillakämpfer Dijwar Amed, Mervan Ararat, Brûsk Deyndar und Dijwar Şerzan sind im September in Amed ums Leben gekommen. Die HPG würdigen ihren Kampf und sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus.

In Amed sind im September vier Guerillakämpfer gefallen. Das gibt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte bekannt. Am 10. September brachen bei einer Militäroperation der türkischen Armee Gefechte im Gebiet Şehîd Kendal aus. Zwei Soldaten kamen dabei ums Leben, weitere wurden verwundet. Am 12. September weitete die Armee die Operation aus und die Gefechte wurden heftiger. Die Guerillakämpfer Dijwar Amed und Mervan Ararat kämpften weiter, bis ihnen die Munition ausging. Dann sprengten sie sich mit Handgranaten selbst in die Luft, um nicht in feindliche Gefangenschaft zu geraten.

Die Kämpfer Brûsk Deyndar und Dijwar Şerzan sind am 8. September bei der Bombardierung des Gebiets Şehîd Brûsk ums Leben gekommen.

                                 

Codename: Dijwar Amed
Vor- und Nachname: Hamza Arkın
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Lütfiye – Mustafa
Todestag und -ort: 12. September 2021 / Amed

 

Codename: Mervan Ararat
Vor- und Nachname: Muhammed Ezgi
Geburtsort: Agirî
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Feremez
Todestag und -ort: 12. September 2021 / Amed

 

Codename: Brûsk Deyndar
Vor- und Nachname: Senar Delayimilan
Geburtsort: Makû
Namen von Mutter und Vater: Gulikî – Islam
Todestag und -ort: 8. September 2021 / Amed

 

Codename: Dijwar Şerzan
Vor- und Nachname: Zindan Yeni
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Menice – Hasan
Todestag und -ort: 8. September 2021 / Amed

Dijwar Amed

 

Dijwar Amed ist in Amed geboren. Seine Familie war patriotisch und er wuchs im Bewusstsein des kurdischen Befreiungskampfes auf. Als Heranwachsender wurde er in der Jugendbewegung aktiv und arbeitete in verschiedenen Bereichen, wodurch er organisatorische Erfahrung gewann. 2015 schloss er sich der Guerilla an und hielt sich drei Jahre im Süden Kurdistans auf, vor allem in der Zap-Region. 2018 ging er als Guerillakämpfer zurück an seinen Geburtsort Amed. Er kannte sich dort gut aus und nahm an verschiedenen strategischen Aktivitäten teil. Seine kreative Persönlichkeit trug dabei zum erfolgreichen Gelingen bei. Zuletzt war er in Licê. Als im September die Operation ausbrach, verfolgte er zusammen mit Mervan Ararat eine Gruppe Soldaten und führte einen professionellen und durchdachten Angriff durch. Zwei Tage später erwiderte er den Aufruf der Soldaten zur Kapitulation damit, dass er seine Handgranate gegen sich selbst einsetzte. Die HPG bezeichnen ihn als erfolgreichen Vertreter der Guerilla sowohl in militärischer als auch in ideologischer Hinsicht.

Mervan Ararat

Mervan Ararat stammte aus einer patriotischen Familie aus Bazîd in der Provinz Agirî. Er wuchs im Bewusstsein seiner kurdischen Identität auf und sympathisierte als Jugendlicher mit der PKK. Ab 2016 wurde er politisch aktiv und geriet dadurch in den Fokus der staatlichen Repression. Er wurde verhaftet und nutzte die Zeit im Gefängnis zur Weiterbildung. Nach seiner Entlassung im Jahr 2019 schloss er sich in Amed der Guerilla an. Er lernte den Kampf in der Praxis und konzentrierte sich auf die Grundsätze der modernen Guerilla. Sein theoretisch-ideologisches Wissen, das er sich in seiner Zeit im Gefängnis angeeignet hatte, setzte er mit großer Sorgfalt im Guerillaleben um. Zuletzt machte er in Licê deutlich, dass Verrat und Kapitulation für ihn nicht in Frage kamen.

Brûsk Deyndar

 

Brûsk Deyndar ist in Makû in Rohilat (Ostkurdistan) geboren und in einem patriotischen familiären Umfeld aufgewachsen. Seine Familie lernte die PKK 1999 nach der Gefangennahme von Abdullah Öcalan kennen und Brûsk sympathisierte mit der Bewegung. Er beteiligte sich an revolutionären Aktivitäten und schloss sich 2006 der Guerilla an. In den Bergen hinterfragte er seine eigene Persönlichkeit und befreite sich von den Einflüssen des kapitalistischen Systems. Nach HPG-Angaben empfand er diese Entwicklung als eine Neugeburt und beteiligte sich mit großem Enthusiasmus am Guerillaleben. Er übernahm für einen langen Zeitraum die Aufgabe eines Frontkommandanten im Zagros-Gebirge und weiteren Gebieten, koordinierte erfolgreiche Aktionen gegen den Feind und nahm persönlich daran teil. Dabei wurde er mehrfach verletzt, was seine Entschlossenheit noch verstärkte. Auf eigenen Wunsch ging er 2018 nach Nordkurdistan und setzte seine erfolgreiche Praxis in Amed fort.

Dijwar Şerzan

Dijwar Şerzan ist in Amed-Farqîn geboren und unter dem Einfluss der kurdischen Befreiungsbewegung aufgewachsen. So entwickelte er eine natürliche revolutionäre Persönlichkeit und schloss sich 2016 zur Zeit massiver Auseinandersetzungen der Guerilla an. Bis 2020 war er in verschiedenen Bereichen aktiv, danach ging er nach Amed und kämpfte mit großem Mut und Entschlossenheit gegen die türkische Armee.

Die HPG erklären, dass der Kampf von Dijwar Amed, Mervan Ararat, Brûsk Deyndar und Dijwar Şerzan fortgesetzt wird. Den Angehörigen und dem kurdischen Volk sprechen sie ihr Mitgefühl aus.