HPG-Kämpfer Gelhat: Wir werden uns niemals ergeben

Die Guerilla in Kurdistan trotzt seit Jahrzehnten der militärischen Übermacht der zweitgrößten NATO-Armee. Der HPG-Kämpfer Gelhat Gabar sagt: „Der türkische Staat sollte wissen, dass wir uns den Besatzern niemals ergeben werden.“

In den Bergen Kurdistans findet ein von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachteter Krieg statt. Die kurdische Guerilla kämpft seit fast vierzig Jahren gegen die zweitgrößte NATO-Armee. Auch das Jahr 2023 war ein Jahr des großen Widerstands. Die Guerillaarmeen HPG und YJA Star trotzen der militärischen Übermacht der türkischen Armee, die im Einverständnis mit dem in der Kurdistan-Region Irak herrschenden Barzanî-Clan die Medya-Verteidigungsgebiete besetzen will und Dutzende Stützpunkte auf irakischem Territorium errichtet hat. Hunderte Bergdörfer sind bereits entvölkert worden, das türkische Militär rodet weitflächig Wälder und setzt seit Jahren Chemiewaffen gegen die Guerilla ein.

Der HPG-Kämpfer Gelhat Gabar hat sich gegenüber ANF zu dem Widerstand der Guerilla geäußert. Mit den Militäroperationen der vergangenen Jahre hat die türkische Armee Positionen auf mehreren Bergen im Guerillagebiet bezogen. Da die Guerilla ihre Taktik den neuzeitlichen Bedingungen angepasst hat und in weitläufigen Tunnelanlagen und mit mobilen Kleingruppen Widerstand leistet, kann die türkische Armee in den betroffenen Gebieten nicht die Kontrolle übernehmen.


Gelhat Gabar sagt, dass die Guerilla ihre Widerstandskraft aus ihrer Überzeugung bezieht. Er verweist auf die Isolation des PKK-Begründers Abdullah Öcalan, der in der kurdischen Freiheitsbewegung „Rêber Apo“ genannt wird, und erklärt: „Wir haben seit langer Zeit keine Nachricht von Rêber Apo. Das beunruhigt uns natürlich. Er hat sich trotz der Isolationsfolter im Imrali-Gefängnis niemals beugen lassen. Mit seiner Isolierung will der Feind auch die Guerilla schwächen. Die Guerilla hat 2023 jedoch einen großen Widerstand gezeigt. Dieser Widerstand ist das Ergebnis der Arbeit von Rêber Apo und unseren Gefallenen.“

Die Guerilla kämpfe in allen Gebieten „im apoistischen Geist“ gegen jede Form des Angriffs, so Gelhat Gabar weiter: „Der türkische Staat macht Propaganda und versucht sich als erfolgreich darzustellen, aber er kommt gegen den Guerillawiderstand nicht voran. Der Feind brüstet sich mit seiner Technik und behauptet, damit unsere Bewegung einzuschränken oder unsere Aktionen zu verhindern. Aber alle sehen, dass das ein Irrtum ist. Die Guerilla lässt die feindlichen Angriffe mit ihrer neuen Taktik und neuen Methoden ins Leere laufen. Wir sehen immer wieder, welche große Angst die türkischen Soldaten haben und wie grauenvoll die Situation für sie ist. Diese Soldaten können nur auf ihre technische Stärke vertrauen, sie haben keinen Willen und keine Überzeugung. Und wir lassen diese Technik scheitern. Was auch immer geschehen mag, die Guerilla wird den Angriffen widerstehen und die türkische Besatzung verhindern. Solange noch ein einziger Guerillakämpfer lebt, wird der Feind in den Bergen Kurdistans keine Ruhe finden. Der türkische Staat sollte wissen, dass wir uns den Besatzern niemals ergeben werden.“