HPG gedenken gefallenen Guerillakämpfern

Die Volksverteidigungskräfte haben mit einer Erklärung der gefallenen Guerillakämpfer Tarık Artvin und Şoreş Dalaho gedacht, die am 20. August in Gümüşhane in der Schwarzmeer-Region bei Gefechten mit türkischen Militäreinheiten ums Leben gekommen sind.

Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) haben den Tod der Guerillakämpfer Tarık Artvin (Barış Öner) und Şoreş Dalaho (Star Mohammadi) bekannt gegeben. Die beiden langjährigen HPG-Mitglieder sind am 20. August im Zuge von Gefechten mit türkischen Militäreinheiten in der Provinz Gümüşhane in der Schwarmeer-Region ums Leben gekommen. Anlässlich des Todes von Tarık Artvin und Şoreş Dalaho haben die Volksverteidigungskräfte mit einer Erklärung der gefallenen Guerillakämpfer gedacht. Zu den Todesumständen heißt es:

„Am 20. August brach in Kükürt/Gümüşhane ein mehrstündiges Gefecht zwischen einer unserer Einheiten und Kräften der türkischen Besatzungsarmee aus, das zu Verlusten in unseren Reihen führte. Unsere Freunde Tarık Artvin, Mitglied im Vorstand auf Provinzebene, sowie Şoreş Dalaho, die bis zur letzten Kugel Widerstand leisteten, sind gefallen“.

                              

Codename: Tarık Artvin

Vor- und Nachname: Barış Öner

Geburtsort: Artvin

Namen von Mutter und Vater: Nurten - İsmet

Todestag und -ort: 20. August 2018 / Gümüşhane

 

 

Codename: Şoreş Dalaho

Vor- und Nachname: Star Mohammadi

Geburtsort: Sine (Sanandaj)

Namen von Mutter und Vater: Fatma Rahmani - Mahmud

Todestag und -ort: 20. August 2018 / Gümüşhane

 

Zur Biografie der Gefallenen erklären die HPG:

„Unser Freund Tarık Artvin wurde 1978 in Artvin/Şavşat geboren. Auf seiner Suche nach revolutionären Werten verbrachte er seine Jugendjahre in einem sozialistischen Umfeld. Während seines Studiums lernte er junge Kurdinnen und Kurden kennen und erkannte in der PKK die revolutionär-sozialistische Lebensweise, nach der er sich sehnte. Unser Genosse Kemal Pir sagte stets: ‚Ich sehe die Befreiung des türkischen Volkes im Befreiungskampf des kurdischen Volkes’. Dieser Satz wurde zur Maxime unseres Freundes Tarık, auf dessen Grundlage er sich entschloss, Teil unserer Befreiungsbewegung zu werden. Seinen Weg in die Berge Kurdistans und zur Guerilla schlug er 1999 ein. Auf der Basis des gemeinsamen Widerstandes der Völker und einer internationalistischen Teilnahme am Kampf engagierte sich Tarık ab dem ersten Moment bei der Guerilla hingebungsvoll an allen Arbeiten und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem guten Kämpfer und später ein vortrefflicher Kommandant.  Ihm erteilte Aufgaben erfüllte er stets mit großer Sorgfalt und war immer auf der Suche nach Möglichkeiten, den Widerstand zu optimieren und auf eine höhere Ebene zu tragen. Der Bedeutsamkeit einer Vorreiterrolle im revolutionären Kampf war sich Heval Tarık in jedem Moment seines Kampfes bewusst und erfüllte seine Missionen entsprechend den Anforderungen. Überall dort, wo er sich einbrachte, gewann er mit seiner bescheidenen Haltung die Herzen seiner Genossinnen und Genossen. Seine Verbundenheit zu seinen Gefährten und seine revolutionäre Energie ließen ihn über alle Schwierigkeiten hinwegsehen.

Nach langen Jahren in Kelareş ging Heval Tarık zunächst ins Zagrosgebirge und 2014 dann nach Dersim. Von dort aus trieb es ihn ins Pontusgebirge. Mit großer Leidenschaft führte Genosse Tarık in seiner Heimat den Widerstand weiter und wurde zum Albtraum des Feindes. Sein Wirken leistete einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung der Guerillataktik in der Schwarzmeer-Region bei. Auch im letzten Augenblick seines Lebens kam Tarık Artvin nicht ab vom Weg der Revolution und hat als Internationalist im kurdischen Befreiungskampf Geschichte geschrieben.

Unser Freund Şoreş Dalaho kam 1987 in der ostkurdischen Stadt Kamyaran als Kind einer proletarisch-patriotischen Familie zur Welt. Er wuchs in einem Umweld auf, in dem die Werte und die Kultur des kurdischen Volkes geschützt wurden und sein nationales Bewusstsein prägte. Unser Genosse Şoreş zeigte bereits früh Interesse für die Politik. Die Verleumdungspolitik des iranischen Regimes, die auf der Unterdrückung des kurdischen Volkes beruht, akzeptierte er nicht und entschied sich, den Weg des Kampfes für die Befreiung seines Volkes einzuschlagen. Nachdem er erkannte, dass die PKK der Hafen der nationalen Einheit ist, schloss sich Şoreş ab 2008 der Guerilla an und unternahm große Anstrengungen, um ein versierter Kämpfer zu werden. Nach drei Jahren intensiver Weiterbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten ging er 2012 nach Dersim und von dort aus ans Schwarze Meer. Angekommen im Pontusgebirge nahm unser Freund Şoreş in der Schwarzmeer-Region an vielen Aktionen teil, die dem Feind schwere Schläge versetzten. Bis zu seinem Tod kam er nicht ab vom Weg der Revolution und wird für immer ein Freund sein, an den wir uns in unserem Kampf erinnern werden.

Unsere Genossen Tarık und Şoreş gehören zu den Eckpfeilern der Guerilla im Pontusgebirge. Wir gedenken ihnen mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit. Ihren Angehörigen sowie unserem patriotischen Volk sprechen wir unser Beileid aus. Wir versprechen, die Gefallenen zu rächen und ihre Ideale zu verwirklichen.“