HPG gedenken Erzîrom-Gefallenen

Die Guerillakämpfer Doğan, Serhat, Agir und Andok sind 2016 in Erzîrom gefallen. Die HPG haben ihre Identitätsangaben veröffentlicht und würdigen ihren selbstlosen Kampf in dem auf einen Völkermord abzielenden Krieg des türkischen Staates.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier Guerillakämpfern veröffentlicht, die 2016 in der nordkurdischen Provinz Erzîrom (tr. Erzurum) ums Leben gekommen sind: „Mit Respekt und Dankbarkeit gedenken wir unseren Weggefährten Doğan, Serhat, Agir und Andok, die 2016 in dem auf einen Völkermord abzielenden Krieg des türkischen Staats gegen unser Volk und unsere Bewegung in Bakurê Kurdistanê selbstlos gegen den Feind gekämpft haben und gefallen sind. Wir erneuern unser Versprechen, die Erinnerung an sie und ihre Träume in einem freien Kurdistan weiterleben zu lassen.“

                            

Codename: Doğan Malazgirt
Vor- und Nachname: Yakup Söylemez
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater:
Todestag und -ort: 20. November 2016 / Erzîrom

 

Codename: Serhat
Vor- und Nachname: Hakan Mahçup
Geburtsort: Erzîrom
Namen von Mutter und Vater:
Todestag und -ort: 20. November 2016 / Erzîrom

 

Codename: Agir Pasûr
Vor- und Nachname: Bilal Memiş
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: İlhan - Vehbi
Todestag und -ort: 27. Oktober 2016 / Erzîrom

 

Codename: Andok Mûş
Vor- und Nachname: Arof Tüzün
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Elmas - Abdurrahman
Todestag und -ort: 27. Oktober 2016 / Erzîrom

 

Doğan Malazgirt ist in Kelê (tr. Malazgirt, Provinz Mûş) geboren und lernte die PKK kennen, als die Guerilla in den 1990er Jahren einen effektiven Kampf in der Region Serhed führte. Als Jugendlicher nahm er an legalen Tätigkeiten der kurdischen Befreiungsbewegung teil. Aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten seiner Familie musste er in einer türkischen Stadt arbeiten. Dort wurde ihm die Unterdrückung des kurdischen Volkes durch den Staat noch mehr bewusst. 2007 entschied er sich für den bewaffneten Kampf und ging zur Guerilla. Nach HPG-Angaben war er positiv überrascht von der Fähigkeit der Guerilla, mit beschränkten Mitteln ein neues Leben in den Bergen aufzubauen, und er beteiligte sich daran mit großem Interesse und Enthusiasmus. Er absolvierte eine ideologische und militärische Ausbildung und es gelang ihm, die Einflüsse des kapitalistischen und kolonialistischen Systems auf seine Persönlichkeit nach und nach zu überwinden. Er entwickelte sich zu einem überzeugten Militanten und wurde Kommandant. Auf eigenen Wunsch ging er nach Nordkurdistan und nahm an zahlreichen Aktionen teil, mit denen dem türkischen Kolonialismus schwere Verluste beigefügt wurden.

Serhat ist in Erzîrom geboren. Seine Familie war patriotisch und widersetzte sich der Assimilierungspolitik des türkischen Staates. In seinem familiären Umfeld bestand ein fundiertes Geschichtsbewusstsein und er hatte dadurch die Gelegenheit, die historischen Hintergründe des kurdischen Befreiungskampfes zu begreifen. 2014 schloss er sich in Nordkurdistan der Guerilla an und wurde in der Praxis zu einem versierten Kämpfer.

 

Agir Pasûr ist in Amed geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen, arbeitete er in verschiedenen Bereichen. In dieser Zeit erlebte er mit, wie schwierig es war, seine kurdische Identität zu bewahren und ein würdevolles Leben zu führen. Auf der Suche nach Alternativen beschäftigte er sich näher mit der PKK, die ihm bereits als Kind ein Begriff war. Er wurde in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und vermittelte vielen jungen Menschen mit seiner Arbeit ein Bewusstsein über die kurdische Realität. 2014 ging er in die Berge und wurde zum Guerillakämpfer ausgebildet. Der genossenschaftliche Umgang miteinander hinterließ großen Eindruck bei ihm und er zeigte entschlossenen Einsatz, diese Atmosphäre überall zu verbreiten. Obwohl er eine Verletzung erlitt, war er eine Zeitlang in Metîna und ging 2016 auf eigenen Wunsch nach Nordkurdistan.

Andok Mûş ist in Gimgim (tr. Varto) geboren und mit der kurdischen Widerstandskultur aufgewachsen. Er wurde Zeuge der auf einen Völkermord abzielenden türkischen Staatspolitik und empfand große Wut auf die Besatzer. Als 2015 das staatliche Vernichtungskonzept gegen die kurdische Befreiungsbewegung umgesetzt wurde, schloss er sich in Nordkurdistan der Guerilla an. Die Landschaft war ihm vertraut, was unter den schwierigen Bedingungen in den Bergen einen großen Vorteil bedeutete. Er nahm an effektiven Aktionen gegen den Feind teil und zeigte große Verbundenheit mit der Philosophie Abdullah Öcalans und seinen Weggefährt:innen.

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.