1. Juni 2004: Wendepunkt im kurdischen Befreiungskampf
Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben zum 21. Jahrestag der „1.-Juni-Offensive“ eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht. Die vom Medien- und Kommunikationszentrum am Sonntag herausgegebene Erklärung würdigt den Beginn der Guerillaoffensive im Jahr 2004 als historischen Meilenstein im Befreiungskampf Kurdistans.
„Vernichtungsangriffe von innen und außen“
In der Erklärung heißt es, die Offensive sei eine direkte Antwort auf die „Vernichtungsangriffe von innen und außen“ gewesen, die nach dem internationalen Komplott gegen Abdullah Öcalan, wie die völkerrechtswidrige Verschleppung des PKK-Begründers aus Kenia in die Türkei im Februar 1999 von der kurdischen Bevölkerung bezeichnet wird, intensiviert wurden. Trotz eines fünfjährigen einseitigen Waffenstillstands zwischen 1999 und 2004 habe die türkische Regierung den Prozess „zur Zerschlagung der Bewegung“ genutzt, statt Schritte zur demokratischen Lösung der kurdischen Frage einzuleiten.
Eine notwendige Antwort
„Die 1.-Juni-Offensive war eine notwendige Antwort auf die damals herrschende Politik der Verleugnung, Zerschlagung und militärischen Eskalation“, so die Erklärung. Die HPG würdigen den Einsatz zahlreicher Kommandant:innen und Kämpfer:innen, die mit ihrem Leben für diese strategische Wende einstanden – namentlich genannt werden unter anderem Hüseyin Mahir, Erdal, Nûcan Nurhak, Adil Bilikî, Çiçek Kiçî, Mahir Dêrsîm, Kendal Baz, Nûda Karker, Rojîn Gewda, Reşît Serdar, Mehmet Goyî, Dîcle Efrîn, Simko Rojhilat, Atakan Mahir, Delal Amed, Gulçiya Gabar, Fazıl Botan und Leyla Sorxwîn Amed. Die Erklärung unterstreicht die politische Philosophie und Linie Abdullah Öcalans, dessen Ideen und neue Paradigmen trotz widrigster Umstände, insbesondere der Isolationshaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali, ihren Einfluss auf den bewaffneten und politischen Widerstand bis heute bewahrt haben. Die HPG führen an, dass die Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte die Richtigkeit dieses Kurses bestätigten:
„Der Kampf geht im Sinne von Fedaitî weiter“
„Unsere Geschichte zeigt: Immer dann, wenn wir Rêber Apos Ansatz konsequent umgesetzt haben, konnten wir bedeutende Erfolge erzielen“, so die Erklärung weiter. Die Guerillakräfte betonen ihre Bereitschaft, weiterhin „opferbereit und unbeirrt für die Freiheit des kurdischen Volkes“ zu kämpfen, „im Sinne von Fedaitî“. Abschließend heißt es: „Zum 21. Jahrestag der 1.-Juni-Offensive erneuern wir unsere Verpflichtung gegenüber Rêber Apo, unserer Bewegung, dem Volk und allen Gefallenen – mit dem Ziel, im 22. Jahr des Kampfes neue Erfolge zu erringen.“