HPG berichten über aktuelle Lage in Südkurdistan

Die HPG haben eine ausführliche Übersicht zum Kriegsgeschehen in den Medya-Verteidigungsgebieten veröffentlicht. In der Erklärung werden außerdem Berichte türkischer Medien über einen gefallenen Guerillakämpfer dementiert.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) berichtet in einer ausführlichen Übersicht zum Kriegsgeschehen in Südkurdistan von Dutzenden Guerillaaktionen gegen die türkischen Besatzungstruppen. In den Regionen Zap, Metîna und Xakurke wurden seit Anfang der Woche drei Soldaten getötet, zwei Militärzelte und zwei Überwachungskameras zerstört und ein Schaufelbagger und elf Stellungen beschädigt. Die meisten Aktionen wurden von Kämpferinnen der autonomen Frauenguerilla YJA Star (Verbände Freier Frauen) ausgeführt.

Zu den einzelnen Aktionen in verschiedenen Gebieten sowie zu den jüngsten Angriffen der türkischen Armee machen die HPG folgende Angaben:

Girê Cûdî (Westliche Zap-Region)

22. August: Kämpferinnen der YJA Star greifen viermal Stellungen der türkischen Armee mit schweren Waffen an. Eine weitere Stellung wird bei einem HPG-Angriff getroffen. Am späten Abend wird das Gebiet achtmal von türkischen Kampfhubschraubern bombardiert. Als ein Transporthubschrauber Truppen absetzen will, intervenieren die YJA Star zweimal und zwingen die Maschine zum Rückzug.

23. August: Vier Guerillagruppen greifen zeitgleich türkische Stellungen an. Ein Soldat wird erschossen, eine von der Armee installierte Überwachungskamera zerstört. Zwei Stellungen werden beschädigt.

24. August: In der vergangenen Nacht wurden drei türkische Stellungen bei Angriffen mit schweren Waffen beschädigt, ein Soldat wurde getötet. Zwei der Angriffe wurden von den YJA Star ausgeführt.

Sîda (Zap-Region)

Die türkischen Besatzungstruppen versuchen seit geraumer Zeit, die unterirdisch angelegten Verteidigungsstellungen der Guerilla in Sîda mit schwerem Baugerät zu zerstören. Am Dienstag sowie heute um 7.30 Uhr erfolgten Angriffe mit schweren Waffen, ein Bagger wurde beschädigt.

Girê Ortê (Metîna)

Am 21. August wurden zwei türkische Stellungen durch den Beschuss mit schweren Waffen beschädigt. Am 23. August griffen Kämpferinnen der YJA Star die vorrückenden Besatzungstruppen mit schweren Waffen an. Ein Soldat wurde getötet, zwei Militärzelte und eine Überwachungskamera wurden zerstört.

Xakurke

Bei Angriffen der YJA Star mit schweren Waffen wurden am 21. August eine Stellung der türkischen Besatzungstruppen am Girê Şehîd Axîn und am 23. August weitere Stellungen am Girê Şehîd Şahan und Girê Şehîd Axîn beschädigt.

Angriffe der türkischen Armee

Zur Kriegsführung der türkischen Armee teilen die HPG mit, dass am 22. August verbotene Sprengmittel gegen eine Guerillastellung in Sîda eingesetzt wurde. In den vergangenen beiden Tagen erfolgten insgesamt elf Angriffswellen türkischer Kampfjets auf die westliche Zap-Region, das Gebiet Çilûçar in Xakurke und die Gebiete Kanîsarkê und Gundê Pîrozana in Gare. Am Girê Cûdî kam es zu den oben erwähnten Kampfhubschrauberattacken. Zap, Metîna und Xakurke wurden außerdem mit Artilleriegranaten beschossen.

Dementi

Die HPG dementieren in der Erklärung zudem Berichte türkischer Medien über den gefallenen Guerillakämpfer Bawer Botan (Bekir Kına), der am 6. August zusammen mit Rêzan Güngen bei einem Angriff der türkischen Armee ums Leben gekommen sind. Den Tod der beiden Kämpfer hatten die HPG am 10. August bekannt gegeben. In den türkischen Medien wurde Bawer Botan als terroristischer Scharfschütze dargestellt, der erfolgreich in Silêmanî ausgeschaltet worden sei. Die HPG weisen darauf hin, dass die türkische Armee angesichts des entschlossenen Guerillawiderstands Erfolgsmeldungen braucht und erlogene Berichte mit angeblichen Details ausschmückt, um sie glaubhafter zu machen. „Dass die türkische Armee so tief gefallen ist, ihre Hoffnung auf Lügen ihrer Spezialkriegsmedien zu setzen, zeigt lediglich ihre immensen Schwierigkeiten angesichts des Guerillawiderstands“, so die HPG.