HPG-Bericht zum Krieg in Südkurdistan

Die HPG berichten über die fortgesetzten Angriffe der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete. Der Guerillakämpfer Şerzan Mawa ist gefallen, nach HPG-Angaben durch den Einsatz einer taktischen Nuklearbombe.

Der Guerillakämpfer Şerzan Mawa ist gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit: „Die türkische Besatzerarmee bombardiert die Guerillastellungen und Kriegstunnel in den Medya-Verteidigungsgebieten täglich hundertfach und hat kein einziges Ergebnis dadurch erzielt. Die Kampfstellungen der Guerilla wurden auch mit chemischen Waffen und verbotenen Bomben angegriffen, aber das Ziel wurde damit nicht erreicht. Jetzt hat die türkische Armee erneut ein niederträchtiges Kriegsverbrechen begangen und unsere Kampfstellung im Widerstandsgebiet Sîda im Zap mit einer taktischen Nuklearbombe angegriffen. Es kam zu großen Explosionen, durch die unser Weggefährte Şerzan Mawa gefallen ist. Die Angriffe der türkischen Besatzerarmee mit taktischen Nuklearbomben dauern weiter an.“

Zu Şerzan Mawa machen die HPG folgende Angaben:

                                    

Codename: Şerzan Mawa
Vor- und Nachname: Ferit Yüksel
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Kadriye – Hüseyin
Todestag und -ort: 28. Juni 2023 / Zap


Şerzan Mawa ist in Êlih-Hezo geboren und in Istanbul aufgewachsen, weil seine Familie Kurdistan aufgrund der herrschenden Repression verlassen musste. Unter dem Eindruck der IS-Massaker in Şengal und Rojava entschied er sich zum bewaffneten Widerstand und ging 2015 in Sêrt in die Berge. Er machte eine Ausbildung für neue Guerillakämpfer:innen in der Zap-Region und war danach im Gebiet Cîlo. 2017 wurde er bei einer Guerillaaktion schwer verwundet, eine weitere Verletzung erlitt er 2018 bei einem feindlichen Angriff im Zap. Seit 2021 kämpfte er sowohl in mobilen Einheiten als auch in Tunnelanlagen gegen die türkische Invasion in den Regionen Avaşîn und Zap und wurde zu einem führenden Militanten im Zagros-Gebirge. Zuletzt war er im Widerstandsgebiet Sîda.


Türkische Besatzungsoperation an der östlichen Zap-Front

Wie die HPG bereits mitgeteilt hatten, hat die türkische Armee am 22. Juni eine Besatzungsoperation in den Gebieten Şikefta Birîndara, Kokerê, Saca und Karker an der östlichen Zap-Front gestartet. Am 29. Juni lösten die Besatzungstruppen einen Geländebrand in den Widerstandsgebieten Şikefta Birîndara und Karker aus und zogen sich auf umliegende Hügel zurück. Das Feuer brennt immer noch und das Gebiet wird von Kampfjets bombardiert. In Şikefta Birîndara setzt die Armee auch Sprengstoff gegen Stellungen ein.

Guerillaaktionen im Zap und in Xakurke

Zu den jüngsten Guerillaaktionen teilen die HPG mit, dass am 1. und 3. Juli türkische Stellungen am Girê FM im Zap mit schweren Waffen angegriffen wurden. In Xakurke beschossen Kämpferinnen der YJA Star am 1. Juli einen türkischen Trupp am Girê Şehîd Şahan mit einer schweren Waffe.

Türkische Besatzungsangriffe gehen weiter

Die HPG berichten außerdem über 18 Luftangriffe mit Kampfjets am 1. und 2. Juli in der westlichen Zap-Region sowie in Gundê Bêşîlî und Gundê Yekmalê in Metîna und Xêrê und Neqeba Meyrokê in Gare. In den vergangenen drei Tagen verzeichneten die HPG 241 Artillerieangriffe mit Panzerhaubitzen und schweren Waffen in den Regionen Zap, Metîna und Xakurke. In Sîda wird weiterhin versucht, Guerillastellungen mit Baumaschinen einzureißen.