Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Erklärung zu Guerillaoperationen gegen die türkischen Besatzungstruppen im Süden Kurdistans (Nordirak) veröffentlicht. Demnach sind am Freitag in den Regionen Xakurke und Metîna 36 Soldaten der türkischen Armee getötet worden.
Guerillaoperation in Xakurke
Bei der Operation in Xakurke, die dem Gedenken an den 2022 gefallenen Guerillakommandanten Ahmed Rûbar gewidmet wurde, haben die Kämpferinnen und Kämpfer der YJA Star und HPG einen zuvor besetzten Hügel eingenommen. Den Angaben zufolge wurden am Girê Şehîd Kamuran 27 Besatzer getötet, die Leichen von 17 Soldaten wurden von der Guerilla durchsucht. Die Guerilla stellte Waffen und militärische Ausrüstung sicher, ein großer Teil wurde vernichtet.
Guerillakämpfer Memyan bei Angriff gefallen
Wie die HPG mitteilen, wurde die Operation am 22. Dezember um 15.05 Uhr durch den gezielten Beschuss türkischer Armeeeinheiten mit schweren Waffen in den Gebieten Girê Şehîd Kamuran und Girê Şehîd Heqî eingeleitet. Dabei wurde eine Stellung zerstört. Eine gute Stunde später infiltrierten Guerillakämpfer:innen von drei Flanken die mit Soldaten besetzten Stellungen am Girê Şehîd Kamuran. Fünf Stellungen und zwei Zelte wurden von der Guerilla eingenommen. Die Kämpfer:innen beschlagnahmten Waffen und setzten sie gegen die Besatzer ein. Die türkische Einheit an dem Bergmassiv wurde vollständig ausgeschaltet. Das Gebiet stand eine halbe Stunde lang unter der Kontrolle der Guerilla. Der Guerillakämpfer Memyan ist bei der Operation gefallen.
Waffen und Ausrüstung beschlagnahmt
Nach HPG-Angaben wurden bei der Operation Waffen (MPT-55 und BKC), BKC-Munition und Ausrüstung beschlagnahmt. Zudem wurden drei Überwachungskameras, ein Thermalfernglas, eine Funkstation, ein Radargerät, eine A4-Waffe, zwei BKC-Waffen und ein Granatwerfer zerstört.
Türkei verheimlicht Verluste
Die HPG weisen darauf hin, dass die Türkei ihre Verluste verheimlicht und die Armee nur die Namen von sechs getöteten Militärs veröffentlicht hat. Zugegeben wurde der Tod von Leutnant Ramazan Günay, der Unteroffiziere Mehmet Serinkan und Ismail Yazıcı sowie der Soldaten Emre Taşkın, Yasin Karaca und Çağatay Erenoğlu. „Es konnte jedoch gesichert festgestellt werden, dass bei der revolutionären Operation Ahmed Rûbar mindestens 27 Besatzer bestraft wurden“, so die HPG. Außerdem sei in Erfahrung gebracht worden, dass der Infanteriehauptmann Yavuz Tunç, der Unteroffizier Samet Emir Sapan sowie die Soldaten Ibrahim Parıldar, Emrullah Yıldırım, Mehmet Ali Bozkurt und Hasan Hüseyin Keskin schwer verletzt wurden.
Koordinierte Guerillaaktion in Metîna: Neun Tote
Im Widerstandsgebiet Girê Ortê in der Region Metîna wurden am Freitag neun Soldaten bei einer koordinierten Guerillaaktion getötet. Die Kämpfer:innen infiltrierten eine feindliche Einheit und griffen im Nahabstand mit Handgranaten und leichten Waffen an. Bei der Aktion wurden vier Zelte, zwei Stellungen und eine Überwachungskamera zerstört.
Guerillawiderstand in der westlichen Zap-Region
Wie aus der HPG-Erklärung außerdem hervorgeht, sind in den Widerstandsgebieten Girê Amêdî und Girê FM in der westlichen Zap-Region am 20. Dezember zwei von der türkischen Armee installierte Überwachungskameras von Scharfschütz:innen zerstört worden.
Angriffe der türkischen Armee
Über die Angriffe der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete in den vergangenen drei Tagen berichten die HPG, dass gegen Guerillastellungen in den Gebieten Şehîd Diyar und Sîda im Zap unkonventioneller Sprengstoff sowie drei mit Sprengstoff beladene Drohnen eingesetzt wurden. Türkische Kampfjets haben die Guerillagebiete in diesem Zeitraum zwanzig Mal bombardiert, betroffen waren Gundê Çemrobotkî, Gundê Yekmalê und Deşta Kafya in Gare, Lolan, Girê Rostê und Goşînê in Xakurke, Gundê Bêşîlî und Gundê Şêlazê in Metîna sowie Girê Hîwa und Girê Şehîd Egîd in Qendîl. Im Zap, in Metîna und in Xakurke fanden außerdem Artillerieangriffe statt.