Namen gefallener Guerillakämpfer veröffentlicht

Die Guerillakämpfer Ahmed Rûbar, Cemil Cûdî und Rûbar Batman sind bei türkischen Angriffen in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Die HPG sprechen dem kurdischen und dem arabischen Volk ihr Mitgefühl aus.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen gefallener Guerillakämpfer veröffentlicht. Ahmed Rûbar und Cemil Cûdî sind im Mai 2022 ums Leben gekommen, Rûbar Batman im Juni vergangenen Jahres. In der am Montag veröffentlichten Mitteilung erklären die HPG: „Unsere Weggefährten Ahmed, Cemil und Rûbar waren erlesene und wertvolle Angehörige des kurdischen und arabischen Volkes. Sie haben ihr Leben eingesetzt, damit die Völker des Nahen Ostens gemeinsam, frei und gleichberechtigt leben können. Dafür haben sie alles geopfert und ihr gesamtes Leben dem Existenz- und Freiheitskampf der Völker gewidmet. Sie haben mutig gekämpft und sind als Helden gefallen.“

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen und arabischen Volk ihr Mitgefühl aus und erklären, dass der Kampf der Gefallenen bis zum Sieg fortgesetzt wird.

Zur Identität der Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:

                                      

Codename: Ahmed Rûbar
Vor- und Nachname: Mehmet Erdoğan
Geburtsort: Agirî
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Hüsnü
Todestag und -ort: Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Cemil Cûdî
Vor- und Nachname: Mehmet Taha
Geburtsort: Deir ez-Zor
Namen von Mutter und Vater: Yusra – Zekeriya
Todestag und -ort: Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Rûbar Batman
Vor- und Nachname: Ömer Orhan
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Seyran – Mahsun
Şehadet Tarihi ve Yeri: Juni 2021 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Ahmed Rûbar

 

Ahmed Rûbar stammte aus Agirî und war bereits am Gymnasium in der kurdischen Befreiungsbewegung aktiv. Von 1988 bis 1990 arbeitete er als Lehrer und engagierte sich gleichzeitig in der ERNK. Aufgrund seiner Tätigkeiten wurde er verhaftet und verbrachte eine Zeit im Gefängnis in Ezirgan. Nach seiner Entlassung schloss er sich 1991 mit einer Gruppe, in der sich auch Freunde aus seiner Kindheit befanden, der Guerilla an.

 

Nach einer Grundausbildung in Xakurke ging Ahmed Rûbar nach Botan. 1997 hatte er die Gelegenheit, neun Monate mit Abdullah Öcalan zu verbringen. Diese Zeit bewertete Ahmed Rûbar als zentralen Wendepunkt in seinem Leben. Seine damaligen Erkenntnisse versuchte er in den kommenden Jahrzehnten an seine jüngeren Mitkämpfer:innen zu vermitteln.

 

Ahmed Rûbar kämpfte danach lange Zeit im Zagros-Gebirge und bildete Hunderte neuer Kämpferinnen und Kämpfer aus. 2006 ging er schließlich als erfahrener Kommandant nach Serhad in Nordkurdistan. Im Verlauf seines Kampflebens übernahm er Aufgaben als Gebietskommandant und hielt sich unter anderem in Xakurkê, Zap, Avaşîn, Garê und Metîna auf. Die HPG beschreiben ihn als unsterblichen Kommandanten, der überall die Prinzipien der PKK vertrat.

Cemil Cûdî

 

Cemil Cûdî ist im nordostsyrischen Deir ez-Zor geboren. Er stammte aus einer Familie, die sich der Unterdrückung nicht beugte und von der eigenen Arbeit lebte. Als junger Araber kämpfte er gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und motivierte weitere Menschen in seinem Umfeld, sich dem Kampf anzuschließen. So geriet er für eine Weile in IS-Gefangenschaft, wodurch sich seine Entschlossenheit weiter verstärkte. In dieser Zeit, in der Staaten und Armeen sich aus Angst vor dem IS zurückzogen, bekam er Kontakt zu den Kämpferinnen und Kämpfern, die im Sinne der Ideen Abdullah Öcalans für Freiheit und gegen den islamistischen Terror agierten. Er schloss sich ihnen an und setzte sich mit der Öcalan-Ideologie auseinander, die in seinen Augen eine freie Zukunft für das kurdische und arabische Volk ermöglichte.

 

In dem unter hohen Opfern geführten Krieg gegen den IS nahm Cemil Cûdî an vorderster Front teil. 2018 ging er in die kurdischen Berge zur Guerilla und wurde zu einem der internationalistischen Militanten in Kurdistan, die in dem genossenschaftlichen Leben innerhalb der PKK aufgingen und mit unerschütterlicher Willensstärke für ein freies Zusammenleben der Völker Mesopotamiens kämpften.

Rûbar Batman

 

Rûbar Batman ist in Êlih geboren und aufgewachsen. Die kurdische Befreiungsbewegung lernte er in seiner Familie kennen, in seinem näheren Umfeld gab es Gefallene. Unter dem Einfluss des Städtekriegs ab 2015 in Nordkurdistan und dem Tod zweier Freund:innen in Êlih schloss er sich 2016 in Xerzan der Guerilla an.

 

Nach einer Grundausbildung in Gare ging Rûbar Batman nach Avaşîn und beteiligte sich lange Zeit am Aufbau der zur Verteidigung notwendigen Infrastruktur am Mamreşo. Die Tunnelanlage, von der aus die Guerilla auch heute noch die türkische Besatzung verhindert, ist unter seiner Mitwirkung entstanden. Er wurde als Sniper ausgebildet und absolvierte weitere Fortbildungen in der modernen Kriegsführung. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit der Ideologie von Abdullah Öcalan. Die HPG beschreiben ihn als enthusiastischen und entschlossenen Militanten, der vom Erfolg der Revolution überzeugt war und über ein hohes Bewusstsein verfügte.