HDP-Hilfslieferung für Erdbebenopfer gestoppt

Türkische Sicherheitskräfte haben einen Hilfskonvoi der HDP auf dem Weg in das Erdbebengebiet in Wan gestoppt. Zwei Tage nach dem Erdbeben im iranisch-türkischen Grenzgebiet sind die betroffenen Menschen immer noch unzureichend versorgt.

Ein Hilfskonvoi der HDP ist in Wan auf dem Weg in das Erdbebengebiet in Elbak (Başkale) von türkischen Sicherheitskräften gestoppt worden. In dem Konvoi befanden sich mehrere Transporter mit Hilfsgütern, die von kurdischen Kommunalverwaltungen für die Erdbebenopfer an der iranischen Grenze bereitgestellt worden waren. Begleitet wurde die Hilfslieferung, die aus Decken, haltbaren Lebensmitteln, Windeln und ähnlichen Bedarfsgütern bestand, von einer Gruppe von HDP-Politiker*innen.

Bei dem Erdbeben am vergangenen Sonntag sind in Elbak zehn Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Vater mit vier Kindern. Ein Wohnviertel wurde fast vollständig zerstört.

Die HDP-Gruppe wurde von den Sicherheitskräften aufgefordert, die gesammelten Hilfsgüter an die Katastrophenschutzbehörde AFAD zu übergeben. Das lehnte die Gruppe ab, der Konvoi wurde zurück nach Wan geschickt. Der HDP-Abgeordnete Murat Sarısaç kommentierte: „Die Kurden werden wie Feinde behandelt. Uns wird aus der betroffenen Region berichtet, dass die Menschen immer noch nicht genügend Zelte haben.“

Anschließend fuhr die HDP-Delegation weiter ins Erdbebengebiet und besuchte vier Wohnviertel in Elbak. Nach Gesprächen mit den aufgebrachten Bewohnern erklärte der HDK-Vorsitzende Sedat Şenoğlu, dass es keine rechtliche Grundlage für den Stopp der Hilfslieferung gibt: „Wir sind jetzt hier und sehen, dass keine Arbeit stattgefunden hat, so wie es in den Medien behauptet worden ist. In einigen Dörfern ist überhaupt noch niemand gewesen. Wir sehen hier nur Soldaten.“