Erdbebenopfer in Wan beigesetzt

Acht von neun Todesopfern des gestrigen Erdbebens im türkisch-iranischen Grenzgebiet sind in Wan beigesetzt worden. Vier von ihnen waren Kinder, das jüngste ein sechs Monate altes Baby.

Im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Iran hat am Sonntag ein Erdbeben der Stärke 5,9 stattgefunden. Die größte Zerstörung entstand auf türkischem Staatsgebiet im Wohnviertel Elbis (Özpinar, Kreis Elbak/Başkale) in der Provinz Wan. Dort kamen neun Menschen ums Leben, ein Großteil der Häuser und Ställe stürzten ein.

Die Leichname von Aydın Tosun, Hüseyin Tosun, Ekrem Tosuntürk, Reis Furat und seinen Kindern Fatma, Muhammed, Hasret und Hicret (sechs Monate) wurden heute in einem langen Konvoi aus dem Staatskrankenhaus in Elbak nach Elbis gebracht und beigesetzt. Bei der Beerdigung kam es zu dramatischen Szenen, als Nebahat Furat, die ihre vier Kinder und ihren Mann verloren hat, in die Gräber zu steigen versuchte. Mehrere Frauen wurden auf dem Friedhof ohnmächtig.

Das Wohnviertel Elbis bestand aus 120 Haushalten. Bei den Häusern handelte es sich um einfache Ziegelbauten. Die meisten Bewohner sind in der Nacht in der Kreisstadt oder in Nachbarorten untergekommen. In der Ortschaft liegen Tierkadaver am Straßenrand und in den eingestürzten Ställen. Nach Schätzungen sind über tausend Nutztiere verendet. Die überlebenden Tiere mussten die Nacht bei Eiseskälte im Freien verbringen.

Der Katastrophenschutz AFAD hat einige Zelte in Elbis aufgestellt, die Anwohner beklagen, dass diese nicht ausreichen und es keinen Strom gibt. Inzwischen ist auch mit dem Aufbau von Zelten für die Tiere begonnen worden.