KCK: Erdbebenopfern helfen, ohne auf Staat zu warten
„Es gibt im kurdischen Volk eine tief verwurzelte Kultur der Solidarität," erklärt die KCK und ruft die Bevölkerung zur Unterstützung der Erdbebenopfer im iranisch-türkischen Grenzgebiet auf.
„Es gibt im kurdischen Volk eine tief verwurzelte Kultur der Solidarität," erklärt die KCK und ruft die Bevölkerung zur Unterstützung der Erdbebenopfer im iranisch-türkischen Grenzgebiet auf.
Der Ko-Vorsitz des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat eine Erklärung zu dem Erdbeben mit dem Epizentrum in der Nähe des ostkurdischen Ortes Xoy abgegeben. Die Folgen des Erdbebens vom Sonntag sind über die iranisch-türkische Grenze hinweg bis nach Nordkurdistan zu spüren. Insbesondere die Landkreise Elbak (Başkale), Qerqelî (Özalp) und Mehmûdi (Saray) in der nordkurdischen Provinz Wan (Van) sind betroffen. Die Zahl der Verstorbenen ist bisher unbekannt, allein in Elbak wurden neun Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die Schäden in Ostkurdistan scheinen noch massiver zu sein. So sind dort mindestens 44 Dörfer vollständig zerstört. Die KCK wünscht den Verletzten gute Besserung und spricht den Familien der in Nord- und Ostkurdistan Getöteten ihr Beileid aus.
KCK: Bevölkerung muss sich gegen Naturkatastrophen organisieren
Die KCK kritisiert, dass die Staaten keine ausreichenden Vorkehrungen gegen Naturkatastrophen getroffen und nicht sofort interveniert haben. „Deswegen muss sich die Bevölkerung sofort zum Schutz vor Naturkatastrophen organisieren und den Betroffenen helfen”, so die KCK. „Es gibt im kurdischen Volk eine tief verwurzelte Kultur der Solidarität. Wenn eine Katastrophe passiert, dann unternehmen die Menschen etwas und erfüllen ihre moralische und soziale Verantwortung. So war es auch beim Erdbeben in Wan. Zuerst haben die Nachbarinnen und Nachbarn sowie die Menschen der umliegenden Dörfer geholfen.“
Winterbedingungen machen Katastrophe noch schlimmer
Die KCK weist darauf hin, dass der eiskalte Winter die Bedingungen noch erschwert und insbesondere die Menschen, die ihre Häuser verloren haben, sofort versorgt werden müssen. „Es gibt keine Wunde, die gesellschaftliche Solidarität nicht heilen könnte. In diesem Sinne müssen die Menschen sich gegenseitig helfen. Sie dürfen nicht auf den Staat warten, stattdessen müssen die organisierten Einrichtungen der Bevölkerung den Bedarf der Menschen decken. Die gesellschaftliche Solidarität muss viel bewusster erfolgen als die Unterstützung durch den Staat. Insbesondere die erste Hilfe und die Unterstützung aus den Nachbardörfern spielt eine große Rolle.“
Unser Volk erwartet keine Hilfe vom Staat, sondern von der Gesellschaft
Die KCK ruft die Menschen in Nord- und Ostkurdistan, aber auch in den anderen Teilen Kurdistans und in der Diaspora auf, den Menschen in den betroffenen Gebieten zu helfen. Sie betont, die Menschen erwarteten keine Hilfe vom Staat, sondern durch die Gesellschaft. Da der Schaden soweit bekannt in Ostkurdistan viel größer ist als in Nordkurdistan, muss insbesondere eine beispielhafte Solidarität mit Ostkurdistan geleistet werden.