HBDH verübt Brandanschlag auf Pipeline bei Mêrdîn

Das Kurdistan-Komitee des linken Guerillabündnisses HBDH hat einen zentralen Verteilungsknoten des Gaspipelinenetzwerks zwischen Amed und Mêrdîn angegriffen.

Das Kurdistan-Komitee der Vereinten Revolutionsbewegung der Völker (HBDH) hat einen zentralen Gasverteilungsknoten auf der Landstraße zwischen Amed (tr. Diyarbakır) und Mêrdîn (Mardin) in Nordkurdistan angegriffen. Bei der Aktion am gestrigen Sonntag anlässlich der „Revolutionären Racheoffensive Şehîd Sinan Dersim“ sei großer Sachschaden entstanden, heißt es in einer Erklärung. Auf zugespielten Videoaufnahmen ist zu sehen, dass die Flammen weit bis in den Himmel schlagen.

Zu der Sabotageaktion erklärt das Komitee: „Der faschistische türkische Staat wiegt sich in falscher Siegesgewissheit, da er glaubt, der Krieg finde nun jenseits seiner Grenzen statt. Wir als HBDH-Milizen werden überall zuschlagen. Wir werden Rache für alle ausgebeuteten Arbeiter:innen, für alle ermordeten Genoss:innen, für die zerstörte Natur und unsere vergiftete Jugend nehmen. Wir werden den Faschismus schlagen und vernichten.“

In dem Schreiben verurteilt das Kurdistan-Komitee der HDBH die „Ausplünderung der Bodenschätze Kurdistans durch das türkische Kolonialregime“ und kündigt weitere Aktionen an. Den Brandanschlag auf die Pipeline widmen die Milizionäre den vor wenigen Wochen in Mêrdîn gefallenen sechs Guerillakämpfer:innen sowie Sinan Dersim (Dalokay Şanlı). Der aus Dersim stammende Revolutionär ist am 27. Oktober 2020 bei einem türkischen Luftangriff in Kurdistan ums Leben gekommen. Vorher war er viele Jahre in Europa und setzte sich für den Ausbau der kurdischen Einrichtungen und ein organisiertes Netzwerk innerhalb der kurdischen Gesellschaft in der Diaspora ein. Sinan Dersim war Mitglied des Kommandorats der Volksverteidigungskräfte (HPG) und des Exekutivrats der HBDH.