Guerillaaktionen in Barzan, Sêrt und Şirnex

Nach Angaben der Volksverteidigungskräfte sind bei einer Reihe von Guerillaaktionen mindestens neun türkische Soldaten ums Leben gekommen. In Qilaban wurde ein Wachturm zerstört, in Besta kam es zu einem Angriff auf eine verdeckte Einheit.

Bei Guerillaaktionen im Rahmen der „revolutionären Guerillaoffensiven“ im Norden und Süden Kurdistans sind nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) mindestens neun türkische Soldaten ums Leben gekommen. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die am Montag vom HPG-Pressezentrum veröffentlicht wurde. Die Aktionen fanden demnach in Barzan, Sêrt (Siirt) und Şirnex (Şırnak) statt.

Zu den Details der Aktionen in Südkurdistan heißt es:

„Um 6.30 Uhr wurde in der Barzan-Region ein Soldat einer feindlichen Einheit auf dem Bayrak-Gipfel bei einem gezielten Attentat getötet.

Gegen 10.30 Uhr folgte ein Angriff gegen die Besatzer auf dem Tepê Xwedê (ebenfalls in Barzan). Bei der Aktion wurden feindliche Stellungen wirkungsvoll getroffen. Der Tod von vier Soldaten konnte festgestellt werden.

Um 15.50 Uhr führte eine unserer Einheiten in der Sîdekan-Region einen Angriff gegen die türkische Besatzungsarmee auf dem Gipfel Lêlîkan durch. Hier wurden ebenfalls Stellungen, aber auch Unterstände der feindlichen Einheiten unter massiven Beschuss gesetzt, jedoch konnte die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten abschließend nicht sicher festgestellt werden. Nach der Aktion setzten die Besatzer das Kampfgebiet unter willkürlichen Artilleriebeschuss.“

Wachturm in Qilaban zerstört

Wie es außerdem heißt, wurde am Sonntag in der nordkurdischen Kreisstadt Qilaban (Uludere, Provinz Şirnex) ein Container und ein Wachturm der türkischen Armee zerstört. „Die Aktion richtete sich gegen feindliche Einheiten auf dem Gipfel Maymun. Alle Stellungen, Unterstände und Wachtürme wurden ins Visier genommen und getroffen. Wie viele Soldaten getötet wurden, ist nicht bekannt“.

Operationseinheit in Sêrt angegriffen: Vier Tote

Weiter teilen die HPG mit, in Sêrt eine Operationseinheit angegriffen zu haben, die sich im Zuge der am vergangenen Donnerstag in der Region Herekol eingeleiteten Militäroperation bewegte. Die Operation umfasste Şehîd Berxwedan, Şehîd Canxurt, Koridora Soriyan, Deriyê Egidan, Deriya Çeperê und Destesorî. An der Offensive beteiligten sich neben Hundertschaften der Armee auch sogenannte Spezialeinheiten der Jandarma, paramilitärische Kontras und Dorfschützer.

„Am 20. Oktober führten unsere Kräfte im Rahmen unserer revolutionären Offensive im Gedenken an Delal Amed und die Besta-Gefallenen einen Angriff auf eine der Operationseinheiten durch. Der Beschuss erfolgte von zwei Seiten und führte zu vier Verlusten in den feindlichen Reihen. Nach der Aktion verließ der Rest der Einheit fluchtartig das Kampfgebiet, das anschließend von Kampfhubschraubern der  Besatzungsarmee willkürlich bombardiert wurde. Die Operation zog sich daraufhin ergebnislos aus der Region zurück.

Aktion gegen verdeckte Einheit in Besta

Am Abend des 21. Oktober folgte in der Besta-Region ein Angriff auf eine verdeckte Einheit, die zu einer Militäroperation ausrückte. Die Einheit wurde im Ikizce-Gebiet zwischen Şirnex und Cizîr (Cizre) anvisiert und unter Beschuss genommen. Zahlen zu feindlichen Verlusten liegen nicht vor.“

Guerillakämpfer verletzt in Gefangenschaft geraten

Ende August hatten die HPG mitgeteilt, dass sich am 21. August ein Guerillakämpfer im Rahmen einer Militäroperation in Wan der türkischen Armee ergeben hätte. Die Volksverteidigungskräfte haben diese Meldung heute berichtigt: „Nach intensiven Recherchen kann definitiv ausgeschlossen werden, dass sich unser Freund Andok (Naim Türköz) dem Feind ergeben hat, sondern in Gefangenschaft geraten ist.“