Grabschändung in Licê

Die Angehörigen gefallener Guerillakämpfer*innen besuchen traditionell zum ersten Tag des Fests zum Fastenbrechen den Friedhof, um den Toten zu gedenken. In Licê fanden die Angehörigen heute allerdings einen zerstörten Friedhof vor.

In der Kreisstadt Licê (Provinz Amed/Diyarbakir) wollten Angehörige am ersten Tag des Fests zum Fastenbrechens die Gräber der gefallenen Guerillakämpfer*innen besuchen . Doch sie fanden einen zerstörten Friedhof vor. Alle Grabsteine der Guerillakämpfer*innen waren zerbrochen, die Gräber sind teilweise mit Bulldozern vollständig zerstört worden.

Afife Kartal ist eine der Mütter, die heute das Grab ihres Kindes besuchen wollte. Sie erklärt zu dem Vorfall, dass Grabschändungen durch das türkische Militär schon in der Vergangenheit vorgekommen sind und fragt: „Was ist das für eine Grausamkeit? Fürchten sie sich vor der Erde und den Steinen, unter denen unsere Kinder begraben wurden? Fürchten sie sich vor ihren Namen?“ Auch andere Familienangehörigen klagen über die Zerstörung des Friedhofs und machen klar, dass sie diese Gräueltaten des türkischen Staates niemals vergeben werden.