Gerichtsvorladung an Wohnungstür geheftet
Dem im sogenannten Kobanê-Prozess angeklagten Politiker Salih Akdoğan ist eine Gerichtsvorladung offiziell zugestellt worden, indem das Schreiben an die Wohnungstür seiner Verwandten in Amed geheftet wurde.
Dem im sogenannten Kobanê-Prozess angeklagten Politiker Salih Akdoğan ist eine Gerichtsvorladung offiziell zugestellt worden, indem das Schreiben an die Wohnungstür seiner Verwandten in Amed geheftet wurde.
Die türkische Polizei hat eine Ladung zum Gericht für den kurdischen Politiker Salih Akdoğan an die Wohnungstür seiner Meldeadresse in Amed (tr. Diyarbakir) geheftet. Auf der auf diese Weise zugestellten Vorladung sind die Namen und Identitätsnummern von Akdoğan und seinen Mitangeklagten aufgelistet. In der Wohnung leben Verwandte des Politikers. Der Hausmeister des Wohnhauses wurde von der Polizei aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Ladung nicht entfernt wird. Das habe er täglich zu kontrollieren.
Salih Akdoğan ist unter anderem im sogenannten Kobanê-Prozess angeklagt. Im Zuge der seit 2009 laufenden KCK-Verfahren wurde er mit Dutzenden weiteren Angeklagten zu 21 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. In der an die Wohnungstür seiner Verwandten geklebten Vorladung werden Akdoğan und weitere vor der 22. Kammer des Strafgerichts Ankara angeklagte Personen aufgefordert, sich innerhalb von zwei Wochen zu melden, andernfalls würden sie als flüchtig gelten und es werde Haftbefehl erlassen. Zur Begründung heißt es, dass die Angeklagten nicht auffindbar seien oder sich im Ausland aufhalten.