Im Gedenken an die in Şengal im Monat August Gefallenen hat eine Veranstaltung auf dem Friedhof „Şehîd Dilgêş û Şehîd Berxwedan“ stattgefunden. Nach einer militärischen Ehrbezeugung von Kämpfer:innen der Widerstandseinheiten YBŞ und der autonomen Fraueneinheiten YJŞ wurde in Ansprachen an die Toten des IS-Überfalls vom 3. August 2014 und der später erfolgten Angriffe der Türkei auf die Sikêniyê-Klinik und die ezidischen Revolutionäre Mam Zekî (Ismail Özden) und Seîd Hesen erinnert.
Unvergessliche ezidische Revolutionäre: Mam Zekî und Seîd Hesen
Der YBŞ-Kommandant Tirêj Şengalî begann seine Rede mit einem Gruß an Abdullah Öcalan und einem Dank an die Kämpfer:innen der „HPG, YJA Star, YPG, YPJ und Hashd al-Shaabi, die ihr Leben für die Befreiung von Şengal geopfert haben. Als ezidische Gemeinschaft und ihre Verteidigungskräfte YBŞ und YJŞ stehen wir in ihrer Schuld.“
YBŞ und YJŞ: Wir verteidigen unser Volk
Weiter erklärte der Kommandant: „Der August ist ein blutiger Monat für das ezidische Volk. Am 14. August 2007 fand das Massaker in Til Ezer und Siba Şêx Xidir statt, am 3. August 2014 der Überfall des IS, am 15. August 2014 das Massaker in Koço , am 15. August 2018 der Drohnenangriff auf Mam Zekî, am 16. August 2021 der Drohnenangriff auf den YBŞ-Kommandanten Seîd Hesen und am 17. August 2021 auf die Klinik in Sikêniyê. Wir sind Zeugen dieser Massaker und werden sie niemals vergessen.
All diese Massaker sind für uns der Grund, unsere militärischen Verbänden zu stärken, um unser Volk verteidigen zu können. Der Anschlag auf Mam Zekî war ein sehr schmerzhaftes Ereignis und ein Angriff auf die gesamte ezidische Gemeinschaft. Er stand für die Einheit unseres Volkes und wurde zum Angriffsziel, weil unsere Feinde nicht wollen, dass wir solche Führungspersönlichkeiten haben.
In den letzten Jahren sind viele Pläne und Intrigen gegen uns geschmiedet und umgesetzt worden. Bei allen extern beschlossenen Plänen ist die Bevölkerung von Şengal übergangen worden. Das am 9. Oktober 2020 in Bagdad beschlossene Abkommen war eine Fortsetzung des Ferman vom 3. August 2014. Damit sollten Führungspersönlichkeiten unseres Volkes liquidiert werden und so ist auch unser Kommdant Seîd Hesen gefallen, bei einem gezielten Angriff des türkischen Staates. Wir können also nicht sagen, dass der Ferman nur vom IS begangen wurde.
Das ezidische Volk hat sich seit 2014 verändert. Es ist inzwischen in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Als YBŞ und YJŞ sind wir in den vergangenen Jahren sehr oft angegriffen worden. Mit diesen Angriffen soll der Willen der ezidischen Gemeinschaft gebrochen werden. Wir sind jedoch nie auch nur einen Schritt zurückgewichen und werden weiterhin alles tun, um unser Volk zu verteidigen.“