Gedenken am Grab von Ali Çiçek verboten

Ali Çiçek gilt auch vierzig Jahre nach seinem Tod im Hungerstreik der PKK-Gefangenen als Symbol des Widerstands, vor allem in der kurdischen Jugendbewegung. Eine Gedenkveranstaltung an seinem Grab in Amed wurde verboten.

Die türkische Polizei hat eine Gedenkveranstaltung am Grab von Ali Çiçek in Amed (tr. Diyarbakir) verboten. Ali Çiçek war einer der vier PKK-Gefangenen, die am 14. Juli 1982 im Militärgefängnis in Amed in einen Hungerstreik getreten sind und dabei ums Leben kamen. Der „Verein der 78er“ wollte vierzig Jahre nach Beginn des „Großen Todesfastens vom 14. Juli“ auf dem Yeniköy-Friedhof an den jungen Revolutionär erinnern. Ebenfalls anwesend waren Vertreter:innen des Solidaritätsvereins MEBYA-DER, des Sprachvereins MED-DER und der Parteien HDP und DBP. Das Friedhofsgelände wurde jedoch im Vorfeld von der Polizei abgeriegelt, niemand wurde zum Grab gelassen.

Ali Çiçek gilt in der kurdischen Jugendbewegung als Symbol des Widerstands

Ali Çiçek verlor sein Leben am 65. Tag des Hungerstreiks. Geboren 1961 in einem Dorf in der Provinz Riha (Urfa), lernte Ali Çiçek mit 16 Jahren die Ideen des kurdischen Freiheitskampfes kennen. Später trat er der PKK bei und wurde verhaftet. In dem als „Hölle Nr. 5“ bekannt gewordenen Militärgefängnis war er schwerer Folter ausgesetzt. Bis heute gilt er vor allem in der kurdischen Jugendbewegung als Symbol des Widerstands. Nach seinem Tod versuchte seine Familie jahrelang, ihn in Riha zu beerdigen. Als das schließlich gelang, wurde sein Grabstein immer wieder zerstört. Da die Angriffe nicht aufhörten, wurde der Leichnam schließlich in Amed bestattet.